Energiekosten: Staatliche Belastungen lassen Kosten anschwellen

Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) haben Fron­tier Economics und das Energiewirtschaftliche Institut an der Uni­ver­si­tät Köln (EWI) ein Gutachten mit dem Titel Energiekosten in Deutschland – Entwicklungen, Ursachen und internationaler Ver­gleich erarbeitet und vorgelegt. Darin analysieren die Experten die Gründe für den Anstieg der Energiekosten in den vergangenen Jah­ren. Neben der Preisentwicklung auf den internationalen Ener­gie­märkten erwiesen sich staatlich angeordnete Belastungen, wie z. B. Steuern und Abgaben als wesentliche Faktoren. Eine zusätzliche Stärkung des Wettbewerbs auf den Energiemärkten würde jedoch der Kostensteigerung entgegenwirken, glauben die Gutachter.

Sie loben aber auch, Deutsch­land habe in diesem Punkt in den vergangenen Jahren allerdings bereits einiges geleistet. Mit fast 1000 Anbietern beim Strom und 700 beim Gas – zahlreiche davon sind deutschlandweit aktiv – sei mittlerweile ein breiter Energiemarkt mit vielfältigen Wahlmöglichkeiten entstanden. Nach Berechnungen der Gutachter könnten viele Haushalte schon heute durch Wechsel des Strom- und Gasanbieters pro Jahr bis zu 1000 Euro einsparen. Jedoch seien bislang vergleichsweise wenige Kunden in diesem Sinne aktiv geworden.

Das BMWi nimmt für sich in Anspruch, bereits wichtige Initiativen zur Stärkung des Wettbewerbs im Energiesektor ergriffen zu haben: So werde die neue Gasnetzzugangsverordnung für mehr Wettbewerb im Gassektor sorgen. Im Zuge des Energiekonzepts der Bundesregierung wurde außerdem die Einrichtung einer Markttransparenzstelle beschlossen, die beim Bundeskartellamt angesiedelt wird. Ferner werde das dritte EU-Strom- und Gas-Binnenmarktpaket in nationales Recht umgesetzt, das den Wettbewerb EU-weit voranbringen soll.

Das komplette Gutachten steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.

(BMWi / ml)