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Erneuerbare Energien: Wärmepumpen auch künftig ein Renner im Markt

Wärmepumpen werden auch in Zukunft im Heizungsmarkt eine wich­ti­ge Rolle spielen – und an Bedeutung sogar noch zunehmen. Das geht aus der Studie Analyse des deutschen Wärme­pumpen­mark­tes des Internationalen Geothermiezentrums Bochum (GZB) hervor. Dafür gibt es laut Studie zwei Gründe: Zum einen führte die weltweit stei­gende Nachfrage nach fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas in den letzten Jahren zu einem starken Anstieg der Energiepreise, zum anderen sorgten die wirtschaftlichen und po­li­ti­schen Rahmen­be­dingungen im gleichen Zeitraum für eine starke Zunahme der Nachfrage nach Heizungssystemen auf der Basis Erneuerbarer Energien.

Dank dieser Rahmenbedingungen konnte der Marktanteil der Wärmepumpenheizungen in Deutschland von 1,1 % im Jahr 2000 auf über 10 % im Jahr 2008 gesteigert werden. Insgesamt wurden allein im Jahr 2009 rund 55.000 neue Wärmepumpenanlagen, die zur Heizwärmebereitstellung die Umweltwärme ihrer Umgebung (Luft, Erdreich oder Grundwasser) nutzen, auf dem deutschen Markt abgesetzt. Bundesweit sind derzeit rund 334.000 Wärmepumpenheizungen installiert. Besonders effektiv und umweltfreundlich sind hierbei Wärmepumpen, die in Verbindung mit Geothermie als Energiequelle genutzt werden.

Die Modernisierung von bestehenden Heizsystemen, vor allem aber energieeffizientere Gebäude, sowohl im Bestand als auch im Neubau, kommen dem Einsatz von Wärmepumpen zukünftig noch stärker entgegen. Nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) sind 88 % der rund 17 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland älter als 10 Jahre und werden daher perspektivisch modernisiert. Die Prognose des GZB sieht daher eine starkes Wachstum der Wärmebereitstellung aus Wärmepumpen voraus. Demnach wird sich bis 2020 der gesamte Anlagenbestand von Heizungswärmepumpen über 940.000 Anlagen im Jahr 2015 auf rund 1,8 Millionen Anlagen im Jahr 2020 vervielfachen.

Dipl.-Ing. Michael Platt – Mitarbeiter beim GZB und einer der Autoren der Studie – rechnet auch mit steigenden Verkaufszahlen von geothermischen Wärmepumpen. „Bis zum Jahr 2017 wird die Anzahl der jährlich in Deutschland abgesetzten Sole-Wasser und Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf ein Volumen von rund 65.000 verkauften Anlagen pro Jahr steigen, und sich anschließend dort einpendeln“, so Platt. Damit würden 2020 insgesamt über 800.000 Wärmepumpen auf der Basis von Erdwärme installiert sein.

Bei der Heizungsmodernisierung im Bestand werden jedoch laut Studie auch zukünftig vor allem Luft-Wasser Wärmepumpen eingesetzt, die als Energiequelle die Umgebungswärme nutzen.

Besonders interessant sind die Prognosen der Bochumer Wissenschaftler hinsichtlich der technischen Trends im Wärmepumpenmarkt. Neben der grundlegenden technischen Weiterentwicklung von Wärmepumpen und damit stetig besseren Wirkungsgraden der Anlagen wird vor allem die Nutzung weitere Wärmequellen erwartet. Abwärme aus industriellen Prozessen, aber auch so exotische Wärmequellen wie Abwasserkanäle können zukünftig interessant werden.

Ein weiterer Trend in Deutschland ist die zunehmende Relevanz des Energiebedarfes zum Kühlen und Klimatisieren der Gebäude. Auch hier wird die erdgekoppelte Wärmepumpe zukünftig ihre Stärken ausspielen, da die Gebäudeklimatisierung kostengünstig über dasselbe Heizsystem erfolgen kann.

Vor allem für die Modernisierung bestehender Wohngebäude-Heizsysteme wird die Bedeutung von gasangetrieben Wärmepumpen steigen, da mit diesen die für derartige Heizungen notwendigen hohen Vorlauftemperaturen erreicht werden können. Finanziell attraktiv wird die Gaswärmepumpe bei der Modernisierung zusätzlich durch die Nutzung bestehender Gashausanschlüsse.

Die komplette Studie steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.

(Hochschule Bochum / ml)