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Nationale Platt­form Elektromobilität: Deutsche sehen im Elektromotor Antrieb der Zukunft

Die Mehrheit der Deutschen (60 %) ist der Ansicht, dass Elektro­fahr­zeu­gen die Zukunft gehört. Das ergab eine Umfrage des Markt­forschungsinstituts Aris. Um die Entwicklung dieser Technik zu beschleunigen, rief die Bundesregierung im Mai die Nationale Platt­form Elektromobilität (NPE) mit sieben Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, in denen Experten aus Industrie, Wissenschaft und For­schung branchen- und fachübergreifend ermitteln sollten, wo die Chancen und Stärken Deutschlands im Bereich der Elektromobilität liegen. Nun liegt der erste Zwischenbericht der Arbeitsgruppen vor. Er steht als kostenloser Download im Internet bereit.

Wie sehr die Bundesbürger gerade auf Elektrofahrzeuge als zukunftsfähige Alternative zum klassischen Auto setzen, zeigen weitere Ergebnisse der vom Branchenverband BITKOM in Auftrag gegebenen Aris-Umfrage: Auch im Vergleich mit anderen alternativen Antrieben schneiden Elektromotoren nämlich am besten ab. Wenn die fossilen Energiereserven wie Erdöl oder Erdgas erschöpft sind, favorisieren 40 % der Deutschen elektrische Antriebe als Ersatz. Dabei ist der Anteil bei den Jüngeren mit 46 % deutlich höher als bei den Senioren mit 33 %. Nur 30 % aller Befragten würden lieber mit Diesel auf pflanzlicher Basis fahren. Noch weniger Zustimmung finden mit 16 % Anteil wasserstoffgetriebene Fahrzeuge.

Die Bundesregierung will Deutschland nicht zuletzt deshalb als Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität etablieren und bis zum Jahr 2030 fünf Millionen E-Fahrzeuge auf deutsche Straßen bringen.

Im Zwischenbericht der NPE stellen die Arbeitsgruppen ihre bisher erarbeiteten Ergebnisse zu Themen wie Antriebs- und Batterietechnologie, Ladeinfrastruktur und Normung, Materialien und Recycling, aber auch Ausbildung und Qualifizierung sowie Rahmenbedingungen vor. Der Bericht enthält bereits erste Empfehlungen, um die deutsche Wirtschaft als Leitanbieter zu etablieren und Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln.

Die am Zwischenbericht beteiligten Experten sind davon überzeugt, dass die Elektromobilität eine große Chance für den Standort Deutschland ist. Mit den im Land vorhandenen Kompetenzen könne die deutsche Wirtschaft auf die globalen Herausforderungen des Klima- und Ressourcenschutzes reagieren und selbst Akzente beim Aufbau eines weltweiten Marktes für Elektromobilität setzen. Das Ziel von einer Million Elektrofahrzeuge in Deutschland bis zum Jahr 2020 sei hierfür jedoch ein wichtiger Meilenstein.

Der Zwischenbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität dokumentiert zudem erstmals, dass die enge Verknüpfung von Erneuerbaren Energien und Elektromobilität in der Industrie nicht nur akzeptiert, sondern aktiv vorangetrieben wird. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung: Denn nur wenn Elektrofahrzeuge mit Strom aus Erneuerbaren Energien betrieben werden, werde das Klimaschutzpotenzial dieser Antriebstechnologie vollständig genutzt. Bis dies allerdings soweit ist, sind nach Ansicht der Experten der NPE noch umfassende Forschungsarbeiten notwendig, vor allem im Bereich Energieeffizienz und Batterien.

Für das Frühjahr 2011 erwartet die Bundesregierung den zweiten Bericht der NPE, für den derzeit u.a. Empfehlungen für den Aufbau von Ladeinfrastruktur und für geeignete Rahmenbedingungen zur Einführung der Elektromobilität in Deutschland erarbeitet werden.

(BMWi / BITKOM / ml)