Einzelhandel: 2011 voraussichtlich Umsatzplus von zwei Prozent

Der Einzelhandelsumsatz wird voraussichtlich – nach Berechnungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) – in diesem Jahr ein Volumen von 406 Milliarden Euro erreichen und damit das Umsatzniveau des letzten Jahres um 2 % übertreffen. Einen Strich durch diese Rechnung könnten jedoch starke Preissteigerungen machen, denn diese würden der Kauflaune und damit den Umsätzen im Einzelhandel einen Dämpfer verpassen.

Der Studie der GfK liegen vor allem Berechnungen der regionalen Einzelhandelsumsätze für alle Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern zugrunde. Daraus ergeben sich interessante regionale Aspekte: So werden generell in den Großstädten absolut gesehen die höchsten Umsätze erwirtschaftet. Dennoch stechen auch unter diesen einige besonders hervor. Nach Umsatz je Einwohner ergibt sich folgendes Ranking: Auf Platz eins liegt München, gefolgt von Düsseldorf, Nürnberg, Stuttgart und Köln.

Im Vergleich der relativen Umsätze nach Städtegrößenklassen liegen aber vor allem Mittelstädte ganz vorn: Dem Einzelhandel dieser Stadtkreise gelingt es, im Verhältnis noch deutlich mehr Kaufkraft anzuziehen als die Metropolen. Die Top 5 Mittelstädte – Straubing, Weiden, Passau, Schweinfurt und Rosenheim, die alle in Bayern liegen – erzielen rechnerische Pro-Kopf-Umsätze von etwa dem Doppelten des Bundesdurch­schnitts. Der Einzelhandel in diesen Städten zieht also Kaufkraft weit über die Grenzen des Stadtgebiets hinaus an, so dass die Umsätze deutlich höher sind als die Einzelhandelskaufkraft der Einwohner allein.

Diese besondere Attraktivität des Einzelhandels verdanken die Mittelstädte ihrer Versorgungsfunktion des oft ländlichen Umfelds. An vielen Standorten fruchten aber auch die Bemühungen der Stadtentwicklung, durch eine attraktive Einzelhandelslandschaft den Abfluss von Kaufkraft in die Großstädte einzudämmen. Dagegen sind die Metropolen aus Einzelhandelssicht häufig bereits ausgereizt.

(GfK / ml)

Hinweis

Die Studie GfK Einzelhandelsumsatz 2011 prognostiziert die Umsätze am Ort des Verkaufs und ist in der Filialnetz- und Expansionsplanung sowie im Controlling eine wichtige Messgröße für Einzelhandels-Unternehmen. Im Gegensatz zur GfK Kaufkraft, die am Wohnort des Konsumenten erhoben wird, wird der GfK Einzelhandelsumsatz am Standort des Einzelhandels (ohne Kfz-Handel, Kraft- und Brennstoffe) abzüglich des Versandhandels und zuzüglich der einzelhandelsrelevanten Umsätze von Bäckern, Konditoren und Fleischern.