Zinspolitik: Trichet deutet baldige Erhöhung des Euro-Leitzinses an

Auf der heutigen Sitzung beschloss der Rat der Europäischen Zen­tral­bank (EZB), den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität erneut unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Diese Entscheidung überraschte zwar nie­man­den, für Aufmerksamkeit sorgte indes die Äußerung von EZB-Prä­si­dent Jean-Claude Trichet, beim nächsten Treffen im April sei eine Zinserhöhung möglich.

Dies war nicht die einzige Stelle in seiner Presseerklärung am Nachmittag, mit der er auf kommende Zinsänderungen hinwies. Er sprach auch davon, dass angesichts der Preissteigerungen der letzten Monate derzeit „große Wachsamkeit“ angebracht sei. Wer Trichet kennt, weiß, dass er diese Redewendung schon mehrmals im Vorfeld von Zinserhöhungen bewusst gebrauchte. Trichet schränkte allerdings ein, eine Zinserhöhung durch die EZB sei möglich, aber nicht sicher. Er sagte wörtlich: „Wir sind niemals im Vorhinein festgelegt.“

(EZB ml)