Bequemlichkeit kontra Gewissen: Grüne Lebensmittelverpackung braucht Standards

Frauen sind für grüne Ideen empfindlicher als Männer. Das zeigt ein­mal mehr eine aktuelle Umfrage des Informationsdienstleisters Thomson Reuters unter mehr als 1000 Erwachsenen. Demnach be­vorzugen bei entsprechender Wahlmöglichkeit 14 % mehr Frauen als Männer die jeweils umweltfreundlichere Verpackung, während Männer häufiger zur bequemeren Verpackung greifen. Die Studie „Convenience vs. Conscience – Food Packaging in the 21st Century“ (Bequemlichkeit kontra Gewissen – Lebensmittelverpackungen im 21. Jh.) bewertet den Innovationsstand der Lebensmittel- und Getränkeverpackungen anhand einer Reihe von Informations­quellen, einschließlich Patenten, Handelsmarken, wissenschaft­li­cher Literatur und Daten über Rechtsstreitigkeiten.

Laut dieser Studie halten sich bei Entscheidungen im Zusammenhang mit Lebensmittel- und Getränkeverpackungen Umweltbewusstsein und Verbraucherbequemlichkeit nahezu die Waage. Die Verpackungsbranche selbst strebt im Moment danach, sowohl praktische als auch umweltverträgliche Verpackungen anzubieten, statt den Verbrauchern eine Entweder-oder-Entscheidung aufzuzwingen.

Ein Problem bleibt aber: Während die Zahl der Patente auf biologisch abbaubare bzw. recyclebare Produkte ständig wächst, fehlt es im Bereich umweltfreundlicher Verpackungen an einer Standardisierung. Zudem herrscht weitgehend Unklarheit darüber, welche Verpackungen wirklich „grün“ sind. Das Problem könnte in den kommenden Monaten aber an Bedeutung gewinnen, da Organisationen wie die US Federal Trade Commission, die US Sustainable Packaging Coalition und die Europäische Organisation für Verpackung und Umwelt gerade entsprechende Standards ausarbeiten.

Die englischsprachige Studie kann kostenlos hier angefordert werden. Allerdings ist der Bezug nur unter Angabe einiger persönlicher Daten und mit einer gültigen E-Mail-Adresse möglich. (Thomson Reuters/ml)