OECD-Studie: Bildungsinvestitionen lohnen sich in Deutschland

Investitionen in Bildung lohnen sich in Deutschland ganz besonders. Das gilt sowohl für privaten Investitionen – z. B. in Schule und Ausbildung der Kinder –, als auch für öffentliche Investitionen in das Bildungssystem. Zu diesem Schluss kommen die OECD-Experten in ihrer Studie. Im internationalen Vergleich der 34 OECD-Mitglied­staaten liegt der öffentliche Ertrag aus der Hochschulbildung und der weiteren Tertiärbildung in Deutschland bei durchschnittlich 170.000 Dollar pro Kopf. Dieser Wert ist annähernd doppelt so hoch wie der OECD-Durchschnitt von rund 91.000 Dollar.

Der Bildungsertrag in Deutschland ist aber nicht nur besonders hoch, er ist auch lukrativ, denn den rund 42.000 Dollar an Investitionen oder entgangenen Einnahmen pro Kopf stehen rund 210.000 Dollar an späteren öffentlichen Einnahmen gegenüber.

Auch individuell zahlt sich ein Hochschulstudium aus: Die Renditen liegen für das Jahr 2007 mit 12 % für Männer und 8 % für Frauen weit über dem, was derzeit auf dem Kapitalmarkt erzielt werden kann. Die Erwerbslosenquote für Personen mit tertiärem Bildungsabschluss ist seit vielen Jahren niedrig. Sie lag 2009 bei 3,4 %.

Die jährlich erscheinende Veröffentlichung Bildung auf einen Blick vergleicht innerhalb der OECD-Mitgliedstaaten unterschiedliche Aspekte der Bildungssysteme, etwa Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg, öffentliche und private Bildungsausgaben, Bildung und Beschäftigung sowie Lehr- und Lernbedingungen an Schulen.

Insgesamt kann sich laut Studie die Entwicklung in Deutschland durchaus sehen lassen. So ist die Studienanfängerquote in Deutschland von 26 % im Jahr 1995 auf 36 % im Jahr 2008 und 40 % im Jahr 2009 gestiegen. Das Statistischen Bundesamts errechnete für das Jahr 2009 sogar 43 % und für 2010 den Rekordwert 46 %.

Sehr hoch ist darüber hinaus mit 85 % der Anteil der Bevölkerung, der mindestens über einen Abschluss des Sekundarbereichs II – also eine Berufsausbildung oder ein Abitur – verfügt. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 73 %. Auch hier hat sich Deutschland in den letzten zehn Jahren verbessert: Der Anteil der Bevölkerung, die keinen Abschluss des Sekundarbereichs II erreicht hat, ist von 19 % (1999) auf 15 % (2009) zurückgegangen und liegt damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt (27 %).

Der Anteil der öffentlichen Ausgaben für Bildung stieg zwischen 1995 und 2008 von 8,6 auf 10,4 % der öffentlichen Gesamtausgaben. Das ist im OECD-Vergleich ein überdurchschnittlicher Anstieg.

Eine Zusammenfassung der Studie steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung. Die vollständige Studie ist beim W. Bertelsmann Verlag direkt sowie im Buchhandel für 69 Euro (, ISBN: 978-3-7639-4892-5) erhältlich.

(BMBF / ml)