Wirtschaftlicher als Brandrodung: Ghana macht Kleinbauern zu Waldschützern

Forscher des Thünen-Instituts für Weltforstwirtschaft in Hamburg haben ein interessantes Konzept entwickelt, mit dem die Brandrodung durch Kleinbauern in Ghana erfolgreich veringert wurde. Gleichzeitig hat sich die wirtschaftliche Situation der Dorfbevölkerung verbessert.

Laut Johan Heinrich von Thünen-Institut (vTI) wurde um die zu schützenden Wälder eine Randzone ausgewiesen, in der die Kleinbauern ertragreiche Fruchtbäume wie Orangen, Mangos, Cashews oder Ölpalmen in Mischkultur mit ihren gewohnten Feldfrüchten wie Yam, Mais oder Erdnuss anbauen konnten. Um diese Bäume nicht zu gefährden, seien keine Feuer mehr gelegt worden. Dass sich dieses Konzept für die Beteiligten rechne, habe sich bereits im dritten Jahr nach der Pflanzung gezeigt, in dem besonders bei Mango gute Ernten erzielt wurden.

In einer anderen Variante verpflichteten sich Kleinbauern zum Mitanbau von Teak auf ihren Feldern. Im Gegenzug garantierte ein holzverarbeitender Betrieb den Ankauf des Holzes. Nach zwei Jahren hätten sich auch in anderen Dörfern Kooperativen mit eigenen Baumschulen gebildet.

Auch die an die Felder grenzenden Savannenwälder, die nach Institutsangaben durch Feuer und die Gewinnung von Holzkohle bedroht waren, stiegen im Ansehen der Bevölkerung. Aus den Früchten der dort vorkommenden Sheanuss-Bäume (Vitellaria paradoxa) wird nämlich ein butterähnliches Fett gewonnen, das heute auf dem Weltmarkt als Kosmetikartikel stark gefragt ist. Nun organisierten sich vornehmlich Frauengruppen, die die Früchte in größerem Umfang als bisher sammeln, verarbeiten und vermarkten. (Quelle: vTI/sp)