Bundesinstitut für Berufsbildung: Jeder fünfte Betrieb würde nachqualifizieren

Eine repräsentative Betriebsbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat ergeben, dass 45,9 % der Betriebe in Deutschland davon ausgehen, dass die Besetzung von Arbeitsstellen mit qualifiziertem Fachpersonal in den kommenden Jahren schwieriger wird. Aus diesem Grund könne sich etwa jeder fünfte Betrieb vorstellen, jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss nachträglich eine berufliche Qualifizierung zu ermöglichen. Besonders hoch sei die Bereitschaft bei Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten.

Rund 40 % dieser Unternehmen, die insbesondere auf ihre Ausbildungserfahrungen aufbauen können, würden dem BIBB zufolge die Nachqualifizierung junger Erwachsener als Strategie nutzen, um Rekrutierungsproblemen entgegenzuwirken. Bei Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten waren es rund 18 %.

Auch im Vergleich unterschiedlicher Wirtschaftssektoren unterscheidet sich dem Institut zufolge die Bereitschaft der Betriebe zum Teil deutlich. Während im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe fast jeder dritte Betrieb auf die Nachqualifizierung setzen würde, signalisierte dies nur etwa jeder achte Betrieb aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehungs- und Unterrichtswesen, also aus Branchen mit einem hohen Anteil an akademisch qualifizierten Fachkräften.

Für das BIBB-Qualifizierungspanel wird dem Institut zufolge eine jährliche Wiederholungsbefragung von rund 2000 Betrieben in Deutschland erhoben. Weitere Informationen zum aktuellen Panel gibt es online beim BIBB. (Quelle: BIBB/sp)