Global Service Jam: Massenhaft ausprobieren klappt am besten

Vernünftige Margen sind heute oft nur mehr im Service zu erzielen. Aber wie? „Ausprobieren“ lautet das Credo der Jammer, die sich vom 7. bis zum 9. März 2014 wieder zum Global Service Jam zusammenfinden. Echtzeitkollaboration, Thema, Zeitrahmen – mehr braucht es nicht. Und ein paar Tausend Teilnehmer auf der ganzen Welt.

Erfinder dieses offenen Formats sind Adam StJohn Lawrence und sein Partner Markus Edgar Hormeß von WorkPlayExperience. „In unserer Arbeit beobachten wir oft, dass es selten funktioniert, Menschen unter Zugzwang zu setzen“, sagt er. „Eine Umgebung zu schaffen, in der spielerische Freiheit herrscht, funktioniert hingegen immer.“

Dabei geht es um neue Ideen für das Servicegeschäft. Aber nicht nur darum. Weil sich Service, Entwicklung und Finanzen oft schwertun, gemeinsam ein Geschäftsmodell auszutüfteln, das Kundenbedürfnisse direkt anspricht, zugleich aber wirtschaftlich und realistisch ist, setzt der Global Service Jam auf Ausprobieren: „Tun statt reden“ ist das Motto.

Das Konzept ist simpel: 48 Stunden, ein spezielles Thema – und die ganze Welt kann mitmachen, dank Facebook und Twitter. Der Erfolg gibt den Erfindern recht: Bereits 2013 hatten knapp 3000 Designer, Unternehmer, Dienstleister, Wissenschaftler und Studenten aus über 120 Städten 534 innovative Servicekonzepte und -projekte entworfen, 26 davon allein aus Deutschland, dem „Gründerland“ des Global Service Jam.

Die Motivation der Teilnehmer ist die Freude am gemeinsamen Experimentieren. Die Teams müssen dazu noch nicht einmal an einem Ort zueinanderfinden. Teilnehmen kann grundsätzlich jeder, der an Services oder Service Design interessiert ist. Dieser Offenheit und Einfachheit verdankt der von Nürnberg aus gestartete und gesteuerte Global Service Jam einen Großteil seines Erfolgs. Der Termin ist jeweils an einem Wochenende und allgemein bekannt. Die einzelnen Service Jams finden irgendwo auf der Welt statt, die Konzepte werden auf einer zentralen Plattform hochgeladen. Und das alles nur zum Spaß, ohne kommerzielle Ambitionen.

Dennoch weiß Markus Hormeß, dass die Experimentierplattform wegen ihrer Praxisnähe auch für viele Firmen interessant ist: „Prototyping im Service Design ist noch immer eine Herausforderung, und durch so ein Event baut sich eine gute Sammlung einiger Hundert Serviceprototypen auf.“ So bringt ein einziges Wochenende nicht nur frische Impulse, sondern kann die Feedback-Schleifen so eng führen, dass sich die Schlüsselfrage rasch beantworten lässt: Das könnte klappen.

Die Nähe des Global Service Jam zum Open-Source-Gedanken liegt auf der Hand. So wurden die drei bisherigen lokalen Veranstaltungen in Nürnberg auch von der Open Source Business Foundation unterstützt, etwa indem der NorisCityJam die Infrastruktur im Coworking Space der OSBF nutzen konnte. (Quelle: OSBF/red)