Datensicherheit: Gebrauchtgeräte sind eine Fundgrube für Cyberkriminelle

Dass geschäftliche Dateien oder das geistige Eigentum eines Unternehmens in fremde Hände geraten, kann gravierende Konsequenzen auslösen. Auf vielen gebrauchten Endgeräten, Festplatten und SSDs befinden sich jedoch noch alte Daten unterschiedlichster Art, die von Cyberkriminellen missbraucht werden können.

Laut Blancco und Kroll Ontrack fanden sich bei einer Überprüfung von 122 Gebrauchtgeräten auf 48 % der Festplatten und SSDs noch Restdaten. Auf 35 % der Mobilgeräte konnten alte Mails, Anruflisten, SMS, Fotos oder Videos wiederhergestellt werden. Die genauere Untersuchung ergab, dass bei 57 % der Mobilgeräte und bei 75 % der Speichermedien ein Löschversuch unternommen worden war.

Die gängigen Löschmethoden erscheinen zwar zuverlässig, beseitigen die Daten aber oft nicht dauerhaft. Unternehmen und Verbraucher sollten daher verstehen, welche Löschmethoden wirksam sind, und nicht blind darauf vertrauen, dass einfaches Löschen alles für immer entfernt.

Bei Mobilgeräten ist es besonders schwierig, Inhalte und Verbindungsdaten vollständig zu löschen. Denn durch manuelles Löschen oder das Abmelden von einer App werden die Daten nicht vom Gerät entfernt. Das Löschen verhindert lediglich, dass das System sie noch findet. Physisch sind sie weiterhin vorhanden und können relativ einfach wiederhergestellt werden. Im schlimmsten Fall verursachen die verbliebenen Mails und Textnachrichten persönliche oder finanzielle Schäden für den Anwender oder seinen Arbeitgeber.

Bei Festplatten und SSDs hängt es vom Betriebssystem ab, ob Daten nach einer Formatierung tatsächlich gelöscht sind. Die serienmäßigen Optionen zum Löschen von Dateien vermitteln dem Benutzer oft eine trügerische Sicherheit. Auch Schnell- oder Neuformatierungen sind gängige, jedoch unzuverlässige Verfahren. Um sicherzustellen, dass sich keine Daten mehr wiederherstellen lassen, sollte man sie daher mit einer Löschsoftware vollständig überschreiben. (Quelle: Blancco/bs)