Open Science: Virusausbreitung lässt sich in Echtzeit verfolgen

Die Wissenschaftler Dr. Richard Neher vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie sowie Dr. Trevor Bedford vom Fred Hutchinson Cancer Research Center haben eine Initiative für eine Online-Plattform ins Leben gerufen, die einen schnellen Austausch und die Analyse der Daten zur Ausbreitung von Virusinfektionen ermöglicht. Dafür wurde ihnen bereits der mit 230.000 US$ dotierte Open Science Prize zugesprochen.

Bei Virusepidemien wie etwa dem Ausbruch des Zika-Virus ist es für die Bekämpfung von entscheidender Bedeutung, die Übertragungsketten und die geografischen Regionen zu kennen, in denen der Erreger aktuell auftritt. Die Wissenschaftler haben eine Software entwickelt, über welche die neuesten Ergebnisse zur Evolution und zur Ausbreitung der Viren im Browser grafisch dargestellt und in kürzester Zeit aktualisiert werden können. Ziel ist es, dass Forschungsteams aus aller Welt darauf zugreifen und ihrerseits eigene Ergebnisse zur Verfügung stellen können.

Der Code des Programms ist auf GitHub unter einer GNU Affero General Public License verfügbar. Momentan sind zwei Virenstammbäume online, einer zur Entwicklung des Zika-Virus und einer zum Influenza-Virus. (Quelle: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie/rf)