Open Education: Mit freier Roboter-Steuerung lernen Kinder pro­grammieren

Bereits seit mehreren Jahren führt das Fraun­hofer-Institut für Intelli­gente Analyse- und In­formations­systeme IAIS das Pro­jekt „Roberta – Lernen mit Robo­tern“, das Kinder, Jugend­liche und Lehr­kräfte an Tech­nik und Natur­wissen­schaften heran­führen soll. Es geht zurück auf eine Bildungs­initiative des Fraun­hofer-Instituts, die 2002 in Zu­sammen­arbeit mit dem Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Titel „Roberta – Mädchen erobern Roboter“ ins Leben gerufen wurde.

Mittlerweile gehört zu dem Projekt auch die Cloud-basierte Programmierumgebung Open Roberta Lab, mit der die Schüler und Schülerinnen auf einfache Weise einen Roboter programmieren können. Sie wird von Google mit 1 Mio. Euro unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka. Open Roberta Lab ist komplett Open Source, sowohl die Software selbst als auch die Entwickler-Tools stehen frei zum Download und zur eigenen Nutzung zur Verfügung. Das Projekt basiert auf der visuellen, vom Fraunhofer-Institut entwickelten Programmiersprache Nepo, die eine angepasste Blockly-Bibliothek benutzt.

Die Hardware besteht im Wesentlichen aus einem Lego-Mindstorms-EV3-Roboter. Außerdem wird für die angehenden Programmierer die Anschaffung des Open Roberta Starter Kits empfohlen, das aus einem WLAN-USB-Adapter, einem SD-Adapter sowie einer microSD-Karte mit der vorinstallierten Open-Roberta-Firmware besteht. Als Gesamtpaket ist die Roberta-Box erhältlich. Die neueren Versionen der Software bieten allerdings auch eine Simulationsumgebung für ein zweidimensionales Robotermodell.

Für die Lehrkräfte werden Trainings zu Roberta angeboten, zudem können sie sich als Roberta-Teacher zertifizieren lassen. In den vergangenen Jahren haben bereits mehr als 1000 Lehrer die Zertifizierung durchlaufen, zudem hat die Initiative mehr als 350.000 Schüler und Schülerinnen erreicht. (Quelle: Roberta/rf)