Freie Software: Open Source ist in der Schweiz auf dem Vormarsch

„Bezahlen für Soft­ware gerät außer Mode“, titeln Medien in der Schweiz be­reits. So weit ist es (noch) nicht, aber eine Open-Source-Studie zeigt, dass der Ein­satz solcher Lö­sun­gen in Un­ter­neh­men und Be­hör­den stark zunimmt.

Das gilt vor allem für den Bereich der Desktop-Anwendungen: In 56,3 % der für die Open-Source-Studie befragten Organisationen kommen sie mittlerweile zum Einsatz; 2015 waren es erst 29 %. An der Spitze der Beliebtheitsskala stehen Mozilla Firefox, 7-Zip und VLC. Das zweitgrößte Wachstum verzeichnet der Cloud-Bereich. Hier stieg der Anteil von Unternehmen und Behörden, die entsprechende Anwendungen nutzen, binnen drei Jahren um 22,4 auf 55,9 %.

Noch gibt es aber offenbar nicht für alles gute und praktikable quelloffene Lösungen. Vor allem in den Bereichen Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERP), Business Process und Business Analytics erhofften sich viele Befragte bessere Open-Source-Angebote. Gründe, überhaupt auf sie umzusteigen, liegen der Studie zufolge vor allem in der Interoperabilität, aber auch in der hohen Verbreitung und dem raschen Wissensaustausch mit weltweiten Communities. Hinderungsgründe sind hingegen fehlende Features und Funktionen sowie Sicherheitsbedenken.

Auch in Deutschland stehen Open-Source-Lösungen für Behörden immer wieder im Fokus. So hat der schleswig-holsteinische Landtag im Juni 2018 eine möglichst weitreichende Nutzung von Open-Source-Software beschlossen, wie das Online-Portal t3n.de berichtet. Die Stadt München entschied bereits 2003, die Verwaltung auf das freie Betriebssystem Linux umzustellen (LiMux). 2017 folgte allerdings die Rolle rückwärts – und der Vorwurf des Bundes der Steuerzahler, damals eine teure und folgenschwere Fehlentscheidung getroffen zu haben.