KI-Forschung: Künst­liche In­tel­li­genz kann durch Wände sehen

Forscher am renom­mier­ten Mas­sa­chusetts In­sti­tute of Tech­no­logy (MIT) haben eine Tech­no­lo­gie ent­wickelt, die Men­schen und Tiere durch Wände hin­durch wahr­neh­men und sogar un­ter­scheiden kann. Wie das genau funk­tio­niert, wissen die Wis­sen­schaft­ler aber selber nicht.

Mithilfe von Radiowellen und einer selbstlernenden künstlichen Intelligenz (KI) können Wissenschaftler des MIT neuerdings Lebewesen durch Wände hindurch erkennen und beobachten. Dazu genügen Funkwellen, deren Intensität nur 0,1 % einer herkömmlichen WLAN-Verbindung entspricht. Sie werden durch Wände geschickt, hinter denen sie von Lebewesen reflektiert werden. Das klappt, weil Körper zum großen Teil aus Wasser bestehen, das Radiowellen nur schwer durchdringen können.

Zunächst hatten die Forscher der KI anhand von Videoaufnahmen beigebracht, an den reflektierten Funkwellen zu erkennen, wo im Raum sich Lebewesen befinden. Inzwischen kommt die KI ohne Videounterstützung aus und kann sogar einzelne Personen mithilfe ihrer Bewegungsmuster voneinander unterscheiden. Das mathematische Modell, das die KI dazu nutzt, haben die Forscher bislang noch nicht völlig verstanden.

Maschinelles Lernen hat auch auf anderen Gebieten bereits zu Durchbrüchen geführt. So kommt an der Medizinischen Universität Wien ein KI-basierter Netzhaut-Scan zum Einsatz, der mit hoher Genauigkeit Diabetes diagnostiziert, während Google im Frühjahr ein AR-Mikroskop (Augmented Reality) vorgestellt hat, mit dem Forscher Krebszellen in einer Gewebeprobe identifizieren können.