Mobility: Die App-Ent­wick­lung stößt an ihre Grenzen

Die Nach­frage nach Apps ist so hoch wie nie. In Deutsch­land dauert die Ent­wick­lung in der Mehr­zahl der Fälle aber länger als fünf Mo­nate – mit der Folge, dass die IT-Profis in Ver­zug ge­ra­ten. Das zeigt eine Um­frage von OutSystems.

Für die Studie des Plattformanbieters wurden weltweit 3500 IT-Fachleute befragt. Demnach liegt die Zahl der Anwendungen, die 2018 entwickelt werden sollen, höher als je zuvor. 42 % der Befragten haben für das laufende Jahr zehn oder mehr Projekte auf der Agenda. 68 % der Umfrageteilnehmer in Deutschland berichten jedoch gleichzeitig davon, dass sie mit der App-Entwicklung in Verzug sind. Agile und DevOps-Verfahren könnten helfen, den Rückstand abzubauen, doch verbreiten sie sich nur zögerlich. Der durchschnittliche agile Reifegrad in Deutschland liegt in diesem Bereich bei 3,0 von 5 Punkten.

Unabhängig davon wird die Kundenorientierung immer wichtiger, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Deutschland hinkt dem Trend aber hinterher. Während international 52 % der Experten im vergangenen Jahr in kundenorientierte Maßnahmen wie eine Lean User Experience investiert haben, waren es hierzulande nur 32 %. Das mag daran liegen, dass es größere Sorgen gibt, etwa den Fachkräftemangel: In Deutschland gaben 84 % der Befragten an, dass es an qualifizierten Entwicklern fehlt.

Wie stark der App-Markt wächst, zeigen weitere aktuelle Zahlen. So haben Apple zufolge allein iOS-Entwickler in der Bundesrepublik mittlerweile mehr als 1 Milliarde Euro mit ihren Apps umgesetzt. Das berichtet das Portal t3n.de. Der Ökonom Michael Mandel hat zudem herausgefunden, dass an der App-Ökonomie in Deutschland mehr als 250.000 Arbeitsplätze hängen. Das ist (fast) europäische Spitze: Nur in Großbritannien sind es mit 291.000 Arbeitsplätzen noch mehr.