Metallbearbeitung: Römheld zeigt, wie digitalisierte Spanntechnik funktioniert

Auf der dies­jährigen AMB in Stutt­gart (18. bis 22. September 2018) wird die Röm­held-Gruppe (Röm­held, Hilma, Stark) eine Reihe neuer Spann­elemente für die Fünf­achs­bearbeitung, für In­dustrie-4.0-An­wen­dun­gen und für die Auto­ma­ti­sie­rung vorstellen. Passend dazu er­klärt ein Fach­kongress die Chancen der Digi­tali­sierung in der Zerspanungstechnik.

Erste der Neuheiten ist das Nullpunkt-Spannsystem Stark Speedy connect, das für raue Einsatzumgebungen in der Schweißtechnik gedacht ist, etwa im Fahrzeugrohbau, und für kürzere Rüstzeiten sorgen soll. Die selbsthemmenden Elemente, die mit Federn gespannt und pneumatisch kraftverstärkt werden, erreichen eine Einzugskraft von 3 kN bei 5 bar über einen Einzugsweg von 4,5 mm. Daraus und aus einer schwimmenden Aufnahme des Nippels ergeben sich vielseitige Einsatzbereiche wie beispielsweise einfachste Roboterzuführungen und -entnahmen oder das Pressen von Klebestellen. Integriert ist eine elektronische Abfrage, die den aktuellen Spannzustand („gespannt“, „gelöst“ oder „ohne Nippel gespannt“) per LED anzeigt und digital an die übergeordnete Steuerung weiterleiten kann.

Umfangreiche Industrie-4.0-Abfragemöglichkeiten bieten auch die exzentrischen Bohrungsspanner. Aufgrund ihrer schmalen Bauform lassen sie sich sehr nah an Werkstückkonturen platzieren. Während auf einer Seite in Bohrungen gespannt wird, bleiben die restlichen Seiten für die Bearbeitung frei. Die Anpassung an die Bohrungsgröße erfolgt durch Spannbuchsen, die mittels Bajonettverschluss rasch ausgetauscht werden können. Außerdem neu in Stuttgart: schlanke Einschraub-Abstützelemente mit einem Verlängerungsschaft von nur 16 mm Durchmesser in Schaftlängen von 20 bis 100 mm, Turmspannsysteme für die manuelle, teil- und vollautomatische Horizontalbearbeitung für bis zu 16 Bauteile (aus der Reihe Hilma TS, die jetzt auch eine hydraulische Automationsvariante bietet), flexible Maschinenschraubstöcke mit magnetisch fixierten Schnellwechselbacken (Hilma Vario Line) sowie kompakte Hilma-MC-P-Maschinenschraubstöcke für die Fünfachsbearbeitung in drei Spannarten (zentrisch, gegen Festbacke oder „balance“).

Die aus IIoT-Perspektive vielleicht interessanteste Neuerung ist jedoch das Condition Monitoring für die modularen Pumpenaggregate. Es analysiert und visualisiert in Echtzeit Werte wie Betriebsdruck, Füllstand, Temperatur und den Verschmutzungsgrad des Druckmediums. Mit diesen Daten können nicht nur die Werkzeugmaschinen effektiver arbeiten, sondern auch die Wartungstechniker – sie erhalten damit zuverlässige Informationen zur Planung wiederkehrender Instandhaltungsmaßnahmen und können damit die Stillstandszeiten so gering wie möglich halten. Auch diese Lösung ist auf der AMB 2018 am Römheld-Stand 1H70 in Halle 1 zu finden. Parallel zur Messe gibt es übrigens einen zweitägigen Fachkongress in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Software und Digitalisierung im VDMA: „Digital Way 2018 – Digitale Wege in der Produktion“.