Lebensmittelindustrie: Die Explosions­gefahr steckt im Totraum

Dass Staub explodieren kann, ist für Laien immer wieder ein Grund zum Staunen. Für die Safety-Ver­ant­wort­lichen in der Futter­mittel- und Lebens­mittel­industrie ge­hört dieses schwer kal­ku­lier­bare Ri­siko zum Tages­geschäft. Zu­gleich müs­sen die Prozess­ketten und An­lagen aber auch den Hygiene­anforderungen gerecht werden.

Explosionsschutz ist zuerst dazu da, Menschenleben zu schützen. Es geht aber auch um materielle Verluste. Grob gesagt: Nach einer Explosion kann man sich von der betroffenen Fertigung meist verabschieden. Das jeweils geeignete Explosionsschutzsystem hängt im Einzelfall davon ab, welches Produkt unter welchen Bedingungen und in welcher Prozessphase verarbeitet wird. IEP Technologies rät bei der Planung beispielsweise dazu, per Ausschlussverfahren vorzugehen: Systeme, die nicht totraumfrei ausgeführt sind, sodass sich Ablagerungen bilden können, scheiden etwa von vornherein aus.

Ebenso ungeeignet sind im Food-Segment Produkte aus nicht konformen Werkstoffen; hierzu zählen handelsüblicher C-Stahl und leider auch viele Dichtungswerkstoffe von Standardprodukten für die Industrie. Am Ende dieser Auslese bleiben die Lösungen übrig, die aus lebensmittelkonformen Werkstoffen gefertigt sind und auf Totraum-Freiheit in der konstruktiven Ausführung achten. Das betrifft sowohl passive Explosionsschutzsysteme wie Berstscheiben oder Explosionsschutzventile als auch aktive Systeme wie Detektoren und Löschmittelbehälter, die mit dem Produkt direkt in Berührung kommen.

IEP Technologies selbst geht als Anbieter nach dem Prinzip Safety by Design vor und hat entsprechende Systemlösungen entwickelt. „Dazu zählen aktive Schutzsysteme zur Explosionsunterdrückung oder beispielsweise Explosionsschnellschussschieber zur Explosionsentkopplung. Diese gibt es auch in hygienekonformen Ausführungen mit besonders hochwertigen Dichtungskonfigurationen, die als Einzige am Markt den Richtlinien der Lebensmittehygiene-Verordnung entsprechen“, sagt Markus Häseli, IEP-Director of Sales Europe. „Außerdem bieten wir auch passive Schutzsysteme zur Explosionsdruckentlastung in Hygieneausführung an.“

Als Beispiele für Edelstähle, die die Anforderungen für einen Einsatz in der Lebensmittelindustrie erfüllen, nennt IEP Technologies die Edelstähle 1.4404 und 1.4435, bei den Kunststoffen etwa Silikon, EPDM oder PTFE (mit entsprechender Zertifizierung bzw. Konformität zu den einschlägigen Normen und Verordnungen).