Erneuerbare Energien: Fraunhofer-Forscher ent­wickeln Solar­zellen aus Stoff

Das Fraunhofer-Institut für Keramische Techno­logien und Systeme IKTS in Dresden hat gemein­sam mit dem Fraun­hofer-Institut für Elek­trische Nano­systeme ENAS, dem Sächsischen Textil­forschungs­institut e.V. und den Unter­nehmen erfal, PONGS Technical Textiles, Paul Rauschert und Gilles Planen neu­artige Solar­zellen ent­wickelt, bei denen nicht Glas oder Silizium, sondern Tex­tilien als Sub­strat dienen.

Auf dieser Weise lassen sich zum Beispiel Markisen oder Lkw-Planen zur Stromerzeugung nutzen. Es ist aber auch möglich, eine Gebäudewand nicht mit Solarzellen zu verkleiden, sondern mit stromerzeugenden Stoffbahnen zu bespannen. Der Wirkungsgrad der ersten Prototypen ist mit 0,1 bis 0,5 % allerdings noch sehr gering. Die Forscher hoffen, ihn in den nächsten fünf Jahren auf 5 % steigern zu können. Herkömmliche Solarmodule kommen derzeit auf einen Wirkungsgrad von etwa 22 %. Die Wissenschaftler verweisen allerdings darauf, dass die textilen Solarmodule die glas- oder siliziumbasierten nicht verdrängen, sondern ergänzen sollen.

Unterdessen hat auch Leon Cornelius Schmidt noch etwas Zeit, sein optisches Messverfahren zu perfektionieren und anzupassen, das flexible Dünnschichtsolarzellen auf Überdehnung untersucht. Der Jugend-forscht-Gewinner vom Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen bekam dafür 2019 den Sonderpreis der Bundespatenorganisationen (Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Siemens und Volkswagen).