Antriebstechnik: Automation erfordert immer kleinere Kupplungen

Die Automatisierungs­welle im Zuge der Industrie 4.0 hat die Auf­merk­samkeit auf IoT-Connectivity ebenso gelenkt wie auf moderne Sensor­technik, die ver­netzte Anlagen und Roboter erst „intelligent“ macht. Weniger im Fokus steht bislang die Kupplungs­technik – zu Unrecht, denn auch die Kraft­übertragung findet in den neuen Fertigungs­szenarien andere Bedingungen vor.

Die Entwicklung, die sich am deutlichsten abzeichnet, ist die Miniaturi­sierung. Die Antriebs­stränge werden immer kompakter, sodass auch die Bauteile ent­sprechend kleiner werden. Dabei soll jedoch die Sicherungs­funktion der Kupplung erhalten bleiben, denn mechanische Sicherheits­kupplungen reagieren weiterhin schneller und zuverlässiger auf Über­belastung und Dreh­moment­überschreitungen. Das ist nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, weil kompaktere Kupplungs­systeme weniger Raum für Dämpfung lassen und daher anfälliger für Schwingungen sind.

Sicherheitskupplungen sind das Kern­geschäft der Enemac Gesell­schaft für Energie- und Maschinen­technik mbH. Die 1981 gegründete Firma gehört zum Netz der Jakob-Gruppe (Geschäftsführerin ist Iris Jakob) und hat ihren Sitz wie die Jakob Antriebs­technik GmbH im Industrie­gebiet Ost des unter­fränkischen Marktes Klein­wallstadt. Neben Sicherheits­kupplungen führt Enemac schwer­punkt­mäßig rost­freie Hygienic-Design-Kupplungen für die Lebens­mittel- und Verpackungs­industrie, zuletzt außerdem Spanntechnik.

Zu den jüngsten Enemac-Neuheiten für die Steuerungs- und Regelungs­technik zählen die Miniatur­kupplungen EWJT und EWJTC. Die Elastomer­kupplungen bestehen aus je zwei Aluminium­naben und einem Elastomer­stern, der Unter­schied liegt in der Wellen­befestigung: Die EWJTC ist die Standard­version mit radialen Klemm­naben, die etwas günstigere Variante EWJT hat statt­dessen Gewindestifte.

Es stehen jeweils drei Baugrößen mit zwei verschiedenen Elastomer­sternen zur Verfügung, die einen Dreh­moment­bereich zwischen 0,7 N m und 12,5 N m abdecken. Dabei können Wellen zwischen 3 mm und 14 mm aufgenommen werden. Beide Kupplungs­typen sind für einen Temperatur­bereich von − 20 °C bis + 70 °C ausgelegt, der Drehzahlen­bereich geht bei der EWJT bis 27.000 min− 1, bei EWJTC bis 11.000 min− 1. Als typische Anwendungen nennt Enemac Inbetrieb­nahmen und Kalibrierungen sowie Fehler­analyse und Qualitätssicherung.