Pflemes: Low-Code baut in 17 Stunden ein Corona-Pflegeradar

In Zeiten, in denen Apotheken aus der Presse erfahren, dass sie ab heute FFP2-Masken aus­geben, muss es schnell gehen. Wie schnell es tat­sächlich gehen kann, zeigt das Beispiel Pflemes: Allisa hat mittels der eigenen Low-Code-Digitalisierungs­plattform von heute auf morgen ein Corona-Register für Pflege­heime auf die Beine gestellt.

Pflemes steht für „Pflege­einrichtungen-Melde­system“. Ins Spiel gebracht hatte diese Idee Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patienten­schutz, der ein „Corona-Pflege-Radar“ vorschlug, das „tages­aktuell das Infektions­geschehen in jeder Pflege­einrichtung anzeigen“ könnte. Als Modell­beispiel nannte er das DIVI-Intensiv­register, das täglich die Covid-19-Patienten in Intensiv­behandlung und die Menge freier Intensiv­betten verzeichnet.

Das Allisa-Softwarehaus in Norder­stedt fasste diese Anregung als Challenge auf: Man wollte, so CEO Christof Langer, der Bundesregierung

„zeigen, dass man mit Low-Code auf der Allisa-Plattform innerhalb nur eines Tages (nach­gewiesen über die chrono­logische Dokumentation) eine komplette Lösung entwickeln kann.“

Low-Code ist eine Art der Software­programmierung, die (fast) ohne Code­zeilen auskommt: Statt­dessen ziehen Entwickler auf einer grafischen Benutzer­oberfläche die Funktions­bausteine zusammen, die sie für ihre Ziele brauchen. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Erstens wird die Lösung sehr viel schneller erreicht, zweitens sind deren Funktionen sehr viel näher am tat­sächlichen Bedarf, weil „Normal­programmierer“ aus den Ab­teilungen direkt daran arbeiten können – mit den einfachen Low-Code-Funktionen kommen auch sie zurecht. Ent­sprechend niedriger liegen dann natürlich auch die Kosten. Im Prinzip sind nur zwei Schritte nötig:

  1. Überlegen, was die Software konkret leisten soll.
  2. Machen.

Mit der SONAL-Technologie bei Allisa funktio­niert das über klare definierte Schritte aus Status­erfassung und Status­regeln sowie mit Aktionen und Aktions­regeln. Wie gut das klappt, belegt die Chrono­logie der Pflemes-Entwicklung, die Allisa vorlegt. Nicht ganz zwölf Stunden dauerte es bis zum Proto­typ, in weiteren fünf Stunden war am Folgetag die Version 1.0 fertig.

Zu den zentralen Pflemes-Anforderungen gehörten z.B. die Mandanten­fähigkeit (jede Pflege­einrichtung sieht nur ihre eigenen Daten), möglichst automatisierte Tages­reports und die über­sichtliche geo­grafische Gesamt­darstellung auf einer Karte. Derzeit befindet sich Allisa bereits in Gesprächen mit Pflege­heim-Träger­gesellschaften. Vor dort ist in­offiziell zu hören, dass die Lösung „wie gerufen“ komme.