Künstliche Intelligenz (KI) stellt IT-Infrastrukturen vor neue Herausforderungen. Flüssigkeitskühlung wird die Luftkühlung ablösen, prognostiziert Jakob Leischner, Experte für Rechenzentren bei Rittal, im „heise meets …“-Podcast.
Im Gespräch mit Matthias Tüxen erläutert Leischner, wie Rittal mit seinen modularen Container-Lösungen auf die steigenden Anforderungen von KI-Anwendungen reagiert. „Wir können mit unseren Systemen das ganze Portfolio abdecken – vom Rack über die Stromversorgung bis hin zur Kühlung“, betont der Experte.
Rechenzentren: Container ersetzen Gebäude
Container-Rechenzentren seien ein klarer Trend, so Leischner. Sie ließen sich schneller errichten als konventionelle Gebäude und seien flexibel einsetzbar – etwa als Back-up-Rechenzentrum oder für mobile Anwendungen. Selbst auf dem Dach eines Krankenhauses könne man bei ausreichender Statik Container platzieren.
Auch Sicherheitsaspekte spielen bei den Container-Lösungen eine wichtige Rolle. Leischner verweist auf Maßnahmen wie elektrisch gesicherte Zugangstüren, Videoüberwachung und Einzäunung. Die Ausfallsicherheit soll durch die redundante Auslegung der Stromversorgung und Kühlung gewährleistet sein.
Energieeffizienz: PUE-Werte unter 1,2 möglich
Flüssigkeitskühlung ermöglicht laut Leischner deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz, da mit höheren Vorlauftemperaturen gearbeitet werden könne. In der LEFDAL Mine in Norwegen erreiche man mit Rittal-Technik bereits einen PUE-Wert von 1,15. Am GSI Helmholtzzentrum in Darmstadt liege der Wert sogar bei 1,07.
Leischner sieht in der Zukunft vor allem die Stromversorgung als Herausforderung. Bei KI-Anwendungen seien perspektivisch bis zu einem Megawatt pro Rack denkbar. Hier gelte es, passende Lösungen zu finden. Das Thema Kühlung habe man dagegen im Griff: „Kühlung kann mittlerweile jeder.“
