Diebesgut mit M2M orten: Wer Holzdiebe sofort auffliegen lässt

In immer mehr Branchen überwachen M2M-Lösungen wertvolle Güter. Jetzt kommt die Machine-to-Machine-Kommunikation auch in den Wald: Mit dem Landesbetrieb Hessen Forst hat der Telekom-IT-Partner akquinet eine Tracking-Lösung entwickelt, die automatisch Alarm schlägt, sobald die lagernden Stämme bewegt werden.

Peilsender kommen Holzdieben auf die Spur

Von Diane Schulte, PR-Partner Köln

In den vergangenen Jahren hat der Diebstahl von Holz in deutschen Wäldern stark zugenommen. Allein im hessischen Staatswald liegt der jährliche Verlust im hohen sechsstelligen Bereich. Der Landesbetrieb Hessen Forst entschied sich deshalb dafür, Holzdiebe mithilfe eines Ortungsgeräts zu verfolgen.

Die Anforderungen an ein solches Gerät waren hoch. So musste die Stromversorgung über mehrere Monate problemlos gewährleistet sein. Denn das geschlagene Holz liegt je nach Verwendungszweck für einen längeren Zeitraum im Wald. Zudem durften z.B. feuchtes Holz oder ähnliche Umgebungsparameter keinen Einfluss auf die Sende- und Empfangsleistung haben. Das Ortungsgerät musste beim Verladen und Transport des Holzes zudem starken Belastungen standhalten können. Gefragt war eine besonders robuste Lösung.

M2M als Basis für Tracking-Module

Auf dem Markt fanden die Förster allerdings keine entsprechenden Angebote. Deshalb suchten sie schließlich den Kontakt zu den Herstellern und fanden mit akquinet einen Kooperationspartner. Zusammen entwickelten der Forstbetrieb und der Telekom-Partner den Forst-Tracker – eine Ortungslösung auf Basis von M2M-Kommunikation.

Geräte unter sich
Unter M2M (Machine to Machine) versteht man den auto­matisierten Daten­austausch von Maschinen unter­einander oder mit einer zentralen Leit­stelle. Zurzeit stoßen M2M-Lösungen in allen Branchen auf eine große Nach­frage. Denn M2M vereinfacht Arbeits­abläufe, verschlankt Prozesse und ermöglicht ganz neue Geschäftsmodelle. Tracking-Lösungen wie die von akquinet kommen z.B. auch in der Logistik­branche bei der Ver­folgung von Containern oder bei wert­vollen, beweg­lichen Gütern als Diebstahlschutz zum Einsatz.

Bei der Entwicklung von Tracking-Lösungen berücksichtigen die Hersteller insbesondere die speziellen Bedürfnisse der Anwender. Das war auch bei akquinet und Hessen Forst so. „Wir haben gemeinsam mit akquinet längere Testreihen durchgeführt und das Produkt so optimiert“, erklärt Andreas Schmitt, Forstamtsleiter beim Landesbetrieb Hessen Forst. In einem einjährigen Test haben sich Schmitt und seine Kollegen von den Vorteilen der Lösung überzeugt. Seit Anfang 2013 hat der Betrieb nun eine größere Stückzahl der Tracker im Einsatz.

Langlebig unter der Rinde versteckt

Der Forst-Tracker besteht aus einem Funkmodul mit einer speziellen M2M-SIM-Karte, einem GPS-Sender und einem Bewegungssensor. Das Gerät wird in einzelne Stämme eines Holzstapels installiert. Der Förster löst dafür an einer Stelle des Baumstamms vorsichtig die Rinde. An diesem Punkt sägt er einen Hohlraum ins Holz, der Platz für das etwa streichholzschachtelgroße Gerät bietet. Anschließend befestigt er den Tracker darin und verschließt den Hohlraum. Um Energie zu sparen, fällt die Ortungslösung dann in einen Standby-Modus und ist mehrere Monate aktiv.

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Der streichholz­schachtel­große M2M-Tracker sichert nun das Holz im gesamten von Hessen-Forst betreuten Wald. (Bild: akquinet SLS logistics)

Sobald das Gerät eine Bewegung erfasst, werden die GPS-Koordinaten per Mobilfunk an die akquinet-Server gesendet. Das System alarmiert dann automatisch Schmitt und seine Kollegen per E-Mail oder SMS. So können diese die Diebe bereits vor Ort dingfest machen oder die benachrichtigte Polizei mit den GPS-Koordinaten für einen Zugriff versorgen. Alternativ hat Schmitt die Möglichkeit, vorab Zonen zu definieren. Verlässt das Holz diese Zonen, erfolgt ebenfalls eine Benachrichtigung. Auf diese Weise kann er einen Fehlalarm, etwa durch eine Erschütterung des abgesicherten Baumstamms, ausschließen.

Fazit: Telematik für die Wildnis

Den aktuellen Standort überwachen die Förster mit dem akquinet-Telematik-Online-Portal. Zusammen mit den örtlichen Behörden kann der Forstbetrieb das gestohlene Holz so einfach und schnell wiederfinden. Die Übertragung der Ortsdaten erfolgt über das Mobilfunknetz der Telekom. Durch die flächendeckende Abdeckung und die hohe Netzqualität sowie die weltweiten Roaming-Partnerschaften kann der Forst-Tracker auch in entlegenen oder grenznahen Gebieten eingesetzt werden.

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