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IT-Karriere mit Xing, LinkedIn und Facebook: Wie IT-Profis soziale Netzwerke für sich nutzen

Xing und LinkedIn sind heute unverzichtbar für alle, die an ihrer Karriere basteln oder nach Kontakten und Aufträgen suchen. Was muss man beachten und wo gibt es Fallstricke? Wie nutzt man die Business-Plattformen optimal – und warum sollten wir gerade bei Facebook zurückhaltend sein?

Einklinken und gut sein lassen

Von Mehmet Toprak

Früher nannte man es Vitamin B. Es galt als leicht anrüchig, aber karrierefördernd. Heute gehört das Netzwerken ganz selbstverständlich zum Berufsleben dazu. Für Selbstständige, die nach Aufträgen, oder Projektleiter, die nach interessanten Kontakten suchen, sind berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn längst unentbehrlich. Allein Xing hat 2015 rund 1,6 Mio. neue Mitglieder gewonnen, im deutschsprachigen Markt sind rund 9,6 Mio. Teilnehmer aktiv. Xing ist ideal für Selbstständige oder für kleine und mittlere Unternehmen, die vor allem im nationalen Raum Geschäftspartner oder Aufträge suchen. Global operierende Unternehmen bevorzugen hingegen LinkedIn.

Mit klaren Konturen punkten

Die freiberufliche Autorin Petra Adamik nutzt sowohl Xing als auch LinkedIn „meist täglich, aber mindestens zwei- bis dreimal pro Woche.“ Offenbar mit Erfolg: „Ich bekomme über Xing regelmäßig Aufträge“. Auch Dietmar Müller, Inhaber eines Redaktionsbüros, kann sich das Berufsleben ohne soziale Netzwerke nicht mehr vorstellen. „LinkedIn und Xing sind bei mir praktisch permanent offen, kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht eines oder beide nutze.“ Vor allem die Gestaltungsmöglichkeiten beim eigenen Profil machen die Netzwerke für sie attraktiv.

Wer die Möglichkeiten ausschöpfen möchte, muss sich zuallererst um ein gutes Foto und ein aussagekräftiges Profil kümmern. Die Felder „Ich suche“ und „Ich biete“ sollten nicht mit langen Texten, sondern mit knackigen Schlagwörtern gefüllt werden. Die Experten der Website karrierebibel.de empfehlen daneben, auch die Beschreibung neben dem Foto und unter dem Namen – Jobtitel und wichtige Angaben zur Qualifikation – sorgfältig zu entwerfen. Dieses Kurzprofil ist möglicherweise das Erste, was Headhunter oder Personaler vom Profil sehen.

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Schwarz auf Weiß
Dieser Bei­trag erschien zuerst in unserer Magazin­reihe „IT & Karriere“. Einen Über­blick mit Down­load-Links zu sämt­lichen Einzel­heften bekommen Sie online im Presse­zentrum des MittelstandsWiki.

Der Lebenslauf ist idealerweise straff gehalten und beschränkt sich auf die Stationen, die auch aus aktueller Sicht noch relevant sind. Der Grundschulabschluss in Wanne-Eickel gehört da nicht dazu. Und: Beim Aufbau eines eigenen Netzwerks geht es nicht darum, möglichst viele, sondern möglichst hochwertige Kontakte zu haben. Die besten sind solche, die zum Profil und zum Jobwunsch passen. Da kann man ruhig mal die ein oder andere unpassende Kontaktanfrage ignorieren.

Austausch mit Experten

Doch ein Auftritt bei Xing und LinkedIn besteht nicht nur aus eigenem Profil und vernetzten Kontakten. Es gibt auch themengebundene Gruppen, in denen man persönliche Interessen, Fähigkeiten und Spezialwissen zum Nutzen aller einbringen kann. Wer in diesen Gruppen Beiträge postet oder diejenigen anderer Mitglieder kommentiert, macht ganz nebenbei und unaufdringlich auf die eigene Kompetenz aufmerksam.

Alexander Scheel, Geschäftsführer der Tiba Personalberatung hat gemeinsam mit der Social-Media-Expertin Heike Steinmetz das Buch „Selbstmarketing im Social Webverfasst. Sein Tipp: „Suchen Sie sich eine Gruppe in LinkedIn oder Xing, zu der Sie wirklich gute Inhalte beitragen können, und veröffentlichen Sie dort regelmäßig einen guten Beitrag.“ Allerdings gibt es auch Zeitgenossen, die hier zu viel des Guten tun. So warnt Scheel, man wirke schnell aufdringlich, „wenn man die gleichen Inhalte immer wieder veröffentlicht oder ständig andere Beiträge kommentiert, ohne dass die Kommentare einen Mehrwert für den Leser haben.“

Bei der Wahl der Gruppen sollte man konsequent nur solche wählen, die auch zum Beruf passen. Die Begeisterung für Heavy-Metal-Bands ist bei Facebook besser aufgehoben. Xing und LinkedIn bieten die Möglichkeit, auch die Beiträge anderer Kontakte als interessant zu markieren oder zu kommentieren. Wer anderen Mitgliedern auf diese Weise ein positives Feedback spendiert, zeigt seine soziale Seite und darf damit rechnen, dass sich andere ebenso mit einem positiven Feedback revanchieren.

Facebook oder F2F?

Bei intensiver Nutzung kann das Netzwerken allerdings recht zeitraubend werden. Entscheidend ist hier gute Planung. Dann reichen vielleicht schon ein paar Minuten pro Tag. „Lassen Sie sich Nachrichten oder Gruppenbeiträge auf dem Smartphone anzeigen oder abonnieren Sie einzelne Gruppen bzw. Foren – dann sind Sie im Zweifel schnell reaktionsfähig“, erklärt Social-Media-Profi Heike Steinmetz.

Und Facebook? Viele Selbstständige posten hier regelmäßig Events oder neue Projekte. Das ist kein Fehler, dennoch sollte man zurückhaltend agieren und die virtuellen Freunde nicht täglich mit Neuigkeiten nerven. Sonst bekommen die schnell den fatalen Eindruck, man betrachte sie als reine Multiplikatoren für die eigene Werbebotschaft.

So wichtig das Kontakten und das Netzwerken auch sein mag, ab und zu ist es durchaus sinnvoll, Menschen aus dem beruflichen Umfeld persönlich zu treffen. Denn nichts belebt ein professionelles Netzwerk so sehr wie ein gutes Gespräch.

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