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ERP für die Fertigung: Wann die Produktion reif für ERP ist

Momentan geht ein Ruck durch die Lieferkette: Alle Beteiligten straffen ihre Abläufe und holen noch einmal Kostenvorteile heraus. Mittelständische Fertigungsunternehmen, die daran anschließen, müssen ihre Drehzahl flexibel regeln. Am besten klappt das mit dem passenden Enterprise Resource Planning.

Alles zur Hand, zur rechten Zeit

Von Sabine Philipp im Auftrag von Comarch

Die globalisierte Geschäftswelt stellt auch altgediente Familienunternehmen vor neue Herausforderungen. Bei einem zunehmend heftigeren Preiskampf ist das vor allem die steigende Nachfrage nach Just-in-Time-Lieferungen, geringeren Losgrößen und größeren Produktvarianten. Gleichzeitig erschweren ständig wechselnde Trends und kürzere Produktzyklen die längerfristige Planung. Ein mittelständisches Unternehmen, das im heutigen Wettbewerb bestehen will, ist daher gut beraten, seine Produktion mittels moderner ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) flexibel aufzustellen.

„Ein ERP-System ist eine Software, die u.a. Ressourcen und Arbeitsschritte innerhalb eines Unternehmens transparent darstellen und koordinieren kann. Sie unterstützt Firmen, ihr Optimierungspotenzial besser zu erkennen und umzusetzen“, erklärt Frank Siewert als Vorstandsmitglied bei der Comarch Software und Beratung AG. Der überwiegende Teil der bisherigen Planung mit ihrer Anfälligkeit für Irrtümer, Fehler und Verzögerungen läuft dabei nahezu vollautomatisch: „Nachdem ein Mitarbeiter den Auftrag in das System eingegeben hat, generiert es den Produktions- und Beschaffungsplan und bereitet die Herstellung vor“, erklärt Siewert. „Dabei berechnet es die effizienteste Produktionsvariante. Daneben kontrolliert es die Rohstoffbestände im Lager und veranlasst – wenn notwendig – die Bestellvorschläge neuer Ware. Nach der Herstellung startet es die Kommissionierung und den Versand. Am Ende gibt es die notwendigen Informationen an die Rechnungsstelle weiter, die daraufhin die Rechnung erstellt und an die Kunden schickt.“ Ein Abbruch ist dabei jederzeit möglich. Verbleibende Stücke ordnet das System dem nächsten Dispositionslauf zu.

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Frank Siewert ist Vorstand Vertrieb bei der Comarch Software und Beratung AG und Spezialist für ERP-Einführungen. Zuvor war er fünf Jahre als Projekt­leiter bei ERP-Einführungen und drei Jahre als Projekt­leiter bei Ein­führungen im Rechnungs­wesen tätig.


Comarch Software und Beratung AG, Messerschmittstr. 4, 80992 München, Tel. 089-14329-0, Fax 089-14329-1114, info@comarch.de, www.comarch.de

Anpassung, Erweiterung und Extras

Es versteht sich, dass diese Systeme nicht blind aufsitzen, sondern jeweils an das Unternehmen und seine Abläufe angepasst werden müssen. Und selbst nach dem ersten Customizing ist noch lange nicht Schluss. Das ist auch gut so. Denn: „Unternehmen und ihre Abläufe verändern sich im Laufe der Zeit. Sie führen neue Produktlinien ein, eröffnen neue Standorte oder möchten einen zusätzlichen Online-Vertrieb etablieren. Deshalb ist es enorm wichtig, dass sie die im ERP-System definierten Abläufe auch später jederzeit anpassen und um neue Prozessdefinitionen erweitern können“, betont der Praktiker und weist noch auf eine weitere potenzielle Baustelle hin: „Die Architektur des Systems sollte so ausgelegt sein, dass sie bei einer Erweiterung den wachsenden Anforderungen an die Performance gerecht wird.“ Um den Wechsel auf eine andere Hardware zu erleichtern, rät Siewert außerdem, auf Plattformunabhängigkeit zu achten.

Als weitere Erfolgsfaktoren nennt Siewert eine intuitive und bedienerfreundliche Nutzeroberfläche. Im Idealfall ist das ganze ERP-System bereits webbasiert. „Dann können die Mitarbeiter ohne größeren Aufwand das Programm von jedem Standort aus in ihrem Browser abrufen“, ergänzt der Experte. Last, but not least verweist er auf den Mehrwert, den das Unternehmen aus integrierten Business-Intelligence-Funktionalitäten schöpft. Sie bereiten die im ERP-System verarbeiteten Unternehmensinformationen je nach Fragestellung auf. „Mit diesen Informationen kann das Unternehmen z.B. erkennen, ob der Verkauf eines Produkts anzieht, und die Produktion entsprechend hochfahren.“

Fazit: ERP-Erfahrung für den Mittelstand

Nun gibt es eine ganze Reihe von ERP-Systemen, mit unterschiedlichen Funktionalitäten und unterschiedlichen Ansätzen. „Die allein selig machende Lösung für alle gibt es nicht“, stellt Siewert klar. Je nach Branche und Unternehmensgröße ergeben sich andere Fragestellungen. Er rät daher zu Anbietern, die bereits häufiger ERP-Systeme bei ähnlichen Unternehmen installiert haben. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Auswahl dann deutlich einfacher gestaltet. Denn: „Die Lösungen sind passgenauer. Außerdem verfügen die Anbieter über einen großen Erfahrungsschatz aus früheren Projekten. Den können sie an ihre Kunden weitergeben.“

Für mittelständische Unternehmen hat der Experte noch einen weiteren Tipp: Der Anbieter sollte verstehen, was ein solides Fertigungsunternehmen auszeichnet und was es braucht. Beide Partner sollten sich auf Augenhöhe begegnen. Nur so sei eine fruchtbare Zusammenarbeit möglich. Um sicherzustellen, dass man nicht nur mit leeren Marketing-Phrasen verhandelt, rät Siewert im Vorfeld zu einem unverbindlichen Treffen, um den potenziellen Anbieter erst einmal kennenzulernen. „Dann kann man auch sehen, ob die Chemie stimmt, und ob sie tatsächlich ‚Mittelstand können‘“.

Interview mit einem Experten

Markus Hirth berichtet in diesem Video über die Erfolgsgeschichte von John. Dabei zeigt er Lösungswege und gibt Beispiele, was ein erfolgreiches, produzierendes Unternehmen ausmacht. Mehr über die Optimierung der Prozesse durch Comarch ERP erfahren Sie auf der Website Wir sprechen kundisch.

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