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Wachstum und Risikomanagement

Neue Möglichkeiten, neue Gefahren

Von Dr. rer. nat. Jürgen Kaack, STZ-Consulting Group

Bei der unternehmerischen Entscheidung für ein Wachstumsvorhaben ergeben sich Risiken, die mal unbedeutend, aber in anderen Fällen auch existenzbedrohend sein können. Manche Bedrohungen bergen kurzfristige Schadenspotenziale, andere erst nach langer Zeit.

Risiken können je nach Wachstumszielen und gewählter Strategie im Unternehmen selbst begründet oder im Strukturwandel durch Wettbewerb, technologische Neuerungen oder veränderte gesetzliche Grundlagen bedingt sein.

Chancen und Risiken balancieren

Unternehmen sind alleine schon aufgrund von Branchenzugehörigkeit und Konjunkturlage in der Branche bei der Umsetzung ihrer Wachstumsprojekte Entwicklungen unterworfen, die Abweichungen von den im Business Plan angestrebten Zielen und Strategien zur Folge haben können. Diese Entwicklungen sind für das Unternehmen sowohl mit positiven Auswirkungen (Chancen) aber auch mit negativen (Risiken) verbunden.

Konsequenzen können z.B. aufgrund der rechtzeitigen Erkenntnis zukünftiger Entwicklungen des Marktumfelds und des Wettbewerbs eingeschätzt werden. Technologische Veränderungen und Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen beinhalten zunächst wertneutral Risiken- und Chancenpotenziale. Aber auch die z.B. in der Organisation des Unternehmens gegebene Ausgangslage kann in Verbindung mit dem Wachstumsvorhaben Risiken beinhalten. Falls zusätzliches Kapital benötigt wird oder durch das Wachstum die Eigenkapitalquote sinkt, kann dies ebenfalls eine Quelle zusätzlicher Risiken sein.

Analyse in der Konzeptphase bringt mehr

Um mit den Risiken in Verbindung mit Wachstumsvorhaben richtig umgehen zu können, sollte das Risikomanagement bereits in der Planungsphase angewandt werden, um die neu hinzukommenden internen und externen Risiken zu identifizieren, zu erfassen, zu bewerten und vergleichbar zu machen. Dabei ist natürlich auch zu berücksichtigen, wie sich das Wachstumsvorhaben auf bereits bestehende Risiken auswirkt. Idealerweise werden einige davon reduziert oder sogar getilgt, da das Wachstumsvorhaben nicht selten das Ziel verfolgt, bestehende Risiken im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensabsicherung zu beseitigen.

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Schwarz auf Weiß
Eine ausführliche Darstellung zum Thema Risiko­management für den Mittel­stand gibt Dr. Jürgen Kaack im Rat­geber „Ein­führung von Risiko­manage­ment“, den Sie als PDF-Vollversion kostenfrei im Pressezentrum des Mittel­standsWiki bekommen.

Die durch das Wachstum neu entstehenden Risiken müssen im Verhältnis zu den veränderten, vorher bekannten Risiken bewertet werden. Da in der Planungsphase noch eine hohe Flexibilität für die Ausgestaltung des Geschäftsmodells möglich sit, z.B. durch Änderungen in der Produktgestaltung, durch zusätzliche Kooperationen oder Make-or-Buy-Entscheidungen, können so rechtzeitig erkannte Risiken bereits im Vorfeld ausgeräumt oder in ihrer Bedeutung reduziert werden.

Keine Entscheidung ohne Risikobewertung

Die Priorisierung der Gesamtrisiken ergibt sich aus den kombinierten Werten zur möglichen Schadenshöhe und der Eintrittswahrscheinlichkeit des Schadens. Erst auf der Grundlage dieser Daten kann die Unternehmensführung entscheiden, ob das Wachstumsvorhaben umgesetzt werden soll, oder ob die neuen Risiken so gewichtig sind, dass sie existenzbedrohend werden.

Nicht alle Risiken können vom Unternehmen selber beeinflusst werden. Manche Gegenmaßnahmen beanspruchen Ressourcen, die eigentlich für andere Aufgaben eingeplant waren. Daher ist es unausweichlich, dass die Auswirkungen der Ergebnisse des Risikomanagementprozesses auf die Unternehmensplanung mit und ohne das Wachstumsvorhaben überprüft werden.

Fazit: Die Strategie muss Grenzen setzen

Die Risikostrategie des Unternehmens sollte Leitlinien bei der Entscheidung geben, ob die mit dem Wachstumsvorhaben verknüpften Risiken noch akzeptabel sind. Die Prozesse zur Unternehmensplanung, zur Planung von Wachstumsvorhaben und des Managements von Risiken ergänzen sich gegenseitig und sind in ihrer gegenseitigen Wechselwirkung verzahnt zu betrachten.

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Eine ausführliche Darstellung zum Thema Wachstum gibt Dr. Jürgen Kaack im Ratgeber „Wachstum nur mit Ziel und nicht um jeden Preis“, den es online im Pressezentrum des MittelstandsWiki gibt.

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