Glücksspiele & Spielautomaten: Automatenunternehmer fordern Bestandsschutz

Andy Meindl, BA
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Andy Meindl verdient sein Geld mit Glücksspielen und Spielautomaten, denn er ist Inhaber des Spielkasinos Stardust in Erding bei München. In seiner Funktion als Präsident des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) vertritt er die Interessen von rund 8000 Betrieben mit ca. 70.000 Arbeitsplätzen. Geschäftlich verlässt sich Meindl nur sehr ungern auf das Glück. Er möchte langfristig und solide planen können. Deshalb stört ihn der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV).

Andy Meindl ist normalerweise locker drauf. Er hat deshalb – getreu dem Motto „leben und leben lassen“ – kein Problem damit, dass Spielautomaten und Glücksspiele nicht jedermanns Sache sind. Als Mittelständler ist er zudem gewohnt, von der deutschen Bürokratie nicht gerade auf Händen getragen zu werden. Was ihm und seiner Branche derzeit widerfährt, mache ihn jedoch wütend, klagt der Unternehmer.

Vom Staatsvertrag angefangen, über die Landesspielhallengesetze und Rauchverbote bis hin zu strengeren Sperrzeitenregelungen reiche das Arsenal der Glücksspielgegner. Ihre Vertreter fänden sich quer durch alle Parteien und Angriffe auf das Glücksspiel seien wohlfeile Wahlkampfthemen. Die Medien zeichneten darüber hinaus gerne das Bild einer wuchernden Glücksspielindustrie und einer grassierenden Spielsucht, so Meindl weiter.

Dies entspreche aber keineswegs der Realität. So habe die Zahl der Spielstätten in den letzten Jahren kaum zugenommen, erklärt uns der Verbandschef. Das eigentliche Problem liege vielmehr in staatlich unkontrollierten und unkontrollierbaren Glücksspielangeboten im Internet. Mehr noch: Die Verschärfung der Gesetze für die inländischen Kasinos und Automatenhallen führe lediglich dazu, dass wirklich Spielsüchtige entweder ins Internet oder in dubiose Hinterzimmer abtauchen, warnt Meindl.

Wirtschaftlich betrachtet vernichteten die strengeren Gesetze und Auflagen nach Einschätzung des Bundesverbands Automatenunternehmer bisher Investitionen in Höhe von rund 4 Mrd. Euro – für Meindl eine „kalte Enteignung“. Er fordert deshalb für sich und seine Kollegen Bestandsschutz. (ml)