Schwarzrot bereitet Mittelstand gemischte Gefühle

Im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) finden die Vorhaben der großen Koalition, den Bundeshaushalt zu konsolidieren ein positives Echo. BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf von Wartenberg erwartet steigendes Vertrauen der Wirtschaft und der Verbraucher angesichts des Sanierungskurses. Seiner Meinung nach wäre allerdings eine Kürzung der Ausgaben und Subventionen für die Wirtschaftsentwicklung deutlich verträglicher als die geplante höhere Mehrwertsteuer.

Seinen Beifall findet die Absicht, die Erbschaftssteuer ganz oder teilweise zu erlassen, wenn ein Betrieb weitergeführt wird. "In Verbindung mit den verbesserten Abschreibungsregeln könnte dies dazu führen, dass im Mittelstand eine Belebung der Investitionstätigkeit eintritt".

Deutlich weniger rosig sieht Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) die Zukunft mit der großen Koalition. "Man einigt sich, das fürchte ich, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner", so seine Sorge. Er fordert von der zukünftigen schwarzroten Regierung mehr Freiheit und Eigenverantwortlichkeit für den Mittelstand. "Die größte Innovationsbarriere für den Mittelstand ist und bleibt die Bürokratie." (ml)