Doch nur schwache Aussichten für deutsche Wirtschaft?

Eine deutlich schlechtere Einschätzung der gegenwärtigen Entwicklung der deutschen Wirtschaft als die der deutschen Wirtschaftsinstitute  auf der Basis des BIP (unsere Meldung vom Montag) kommt von der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur. Ihrer Meinung nach basiert dieses Wachstum weniger auf einer nachhaltigen Erholung der deutschen Wirtschaft, sondern viel mehr auf Einmaleffekten wie zum Beispiel der bevorstehenden Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Laut einer Befragung von 280 Finanzexperten durch die Finanzberatungsgesellschaft erwartet rund die Hälfte der Befragten (51 Prozent), dass die deutsche Wirtschaft noch mehr Probleme als heute bekommen werde. 46 Prozent glauben zumindest an eine Stagnation der deutschen Wirtschaft in den kommenden 20 Jahren.

Dass sich Deutschland wieder zum Wachstumsmotor Europas entwickelt, ist nach den Ergebnissen der Studie auf lange Sicht nicht zu erwarten. Nur 16 Prozent der befragten Finanzexperten trauen der deutschen Wirtschaft ähnlich starke Wachstumsraten zu wie zur Blütezeit der 1980er-Jahre, als Deutschland eine der höchsten Wachstumsraten der europäischen Volkswirtschaften erzielte.

Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft ist nach Meinung der Finanzexperten in besonderem Maße von politischen Entscheidungen abhängig. Den größten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hätten demnach die notwendige Reform der Sozialversicherungen, wie 98 Prozent meinen, und die Vereinfachung des Steuersystems (92 Prozent). Zu den weiteren wichtigen Faktoren zählen nach Angaben der Befragten die Lockerung der Flächentarifverträge (84 Prozent), die Senkung der Lohnnebenkosten (81 Prozent) sowie die Erhöhung der Wochenarbeitszeit (67 Prozent). Die Studie kann unter team@dripke.de oder Fax: 0611 / 71 92 90 angefordert werden. (Plansecur/ml) ENGLISH