Seniorenprodukte fordern höheren Bedienungskomfort

Der Markt der Alten wird auch für mittelständische Unternehmen immer attraktiver. Wer aber in diesem Markt Produkte erfolgreich platzieren will, muss die Bedienung an Wünsche und Möglichkeiten von Senioren anpassen. Die meisten der 18,5 Millionen über 60-jährigen in Deutschland wollen Ihr Leben aktiv gestalten und haben auch die entsprechenden finanziellen Mittel.

Sogar die Gruppe der über 70-Jährigen verfügt über ein monatliches Einkommen, das über dem Durchschnittseinkommen eines Arbeitnehmers liegt. Und dieser Mittelwert beläuft sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden derzeit auf immerhin knapp 3000 Euro brutto.

Diese Zahlen beeindrucken besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Entsprechende Produkte müssen aber übersichtlich, logisch und gleichzeitig intuitiv einfach zu bedienen sein, mahnt Tim Bosenick, Geschäftsführer von SirValUse, einem Unternehmen, das Produkttests unter dem Aspekt der Benutzerfreundlichkeit durchführt. Größere Tasten und Beschriftungen sind seiner Erfahrung nach für viele ältere Menschen eine Grundvoraussetzung für einfachere Handhabbarkeit.

Am weitesten bei der Entwicklung altersgerechter Produkte sind seiner Meinung nach die Handy-Hersteller. In vielen Bereichen ließe sich aber noch enorm viel verbessern. „Dazu gehörten nicht nur kinderleicht einzustellende DVD-Rekorder oder bedienfreundliche Fahrkarten-Automaten, sondern auch mühelos zu öffnende Verpackungen“, so Bosenick.

Können große Unternehmen die nötigen Entwicklungsarbeiten oft noch intern leisten, sind mittelständische Unternehmen auf externe Hilfe von Fachleuten, wie jenen 60 Experten von SirValUse angewiesen. Die Usability-Experten des Unternehmens liefern ihren Auftraggebern konkrete Empfehlungen zur verbraucherorientierten Produktoptimierung.

Einen sehr aktuellen Überblick über Gesundheit, Beeinträchtigungen und Struktur der Senioren bietet übrigens das neueste Heft der Reihe „GeroStat Report Altersdaten“ des Deutschen Zentrums für Altersfragen. Das Heft kann kostenlos aus dem Internet per Download bezogen werden. (na/ml)