Mit Fremdsprachen mehr Chancen für KMUs

Tausende Geschäfte innerhalb der EU, aber auch weltweit, entgehen mittelständischen Unternehmen lediglich mangels Fremdsprachenkenntnissen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des National Centre for Languages (CILT) in Großbritannien, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wurde. Vor allem der Export und Import berge laut Experten noch viel Potenzial für KMUs, die in Fremdsprachenkompetenz investieren.

Nahezu 50% der untersuchten exportorientierten KMU planen, ihre Aktivitäten in den nächsten drei Jahren auf neue ausländische Märkte auszudehnen. Die meisten dieser Unternehmen verlassen sich allerdings darauf, dass aus den staatlichen Bildungseinrichtungen ausreichend geeignete Bewerber hervorgehen. Alternativ werden Mitarbeiter eingestellt, die Auslandserfahrung besitzen. Nur wenige sind bereit, aktiv in Sprachkurse für Mitarbeiter zu investieren.

Die Forschung zeige aber – so die Macher der Untersuchung – dass diese Vorgehensweisen zunehmend unzureichend sind. Vielen europäischen Unternehmen entgehen Exportgeschäfte aufgrund mangelnder sprachlicher und interkultureller Kenntnisse. Die Studie lege nahe, dass höhere Investitionen in Sprachkenntnisse umfassende wirtschaftliche Vorteile erbringen und sich insbesondere positiv auf die Produktivität und Exporttätigkeit der KMU auswirken würden.

Auch wenn der Bericht die Bedeutung von Englisch als Weltwirtschaftssprache bestätigt, zeige er auch, dass die Kenntnisse weiterer Spachen zusätzliche Chancen eröffnen. Als wichtigste werden unter anderem die großen europäischen Sprachen genannt, wie zum Beispiel Deutsch, Französisch und Spanisch, aber auch in zunehmendem Maße andere Weltsprachen wie Mandarin, Arabisch und Russisch.

Die Studie „ELAN: Effects on the European Economy of Shortages of Foreign Language Skills in Enterprise“ ist der erste Versuch auf europäischer Ebene, die für EU-Unternehmen aufgrund fehlender Fremdsprachenkenntnisse entstehenden Unkosten einzuschätzen. Die präsentierten Daten stützen sich unter anderem auf eine Stichprobe von 2 000 kleinen und mittleren Unternehmen aus ganz Europa. (EU-Kommission/ml)