Studie zu Venture Capital in Deutschland erschienen

Gemessen an seinem Innovationspotenzial hinkt Deutschland im internationalen Vergleich bei Investitionen durch Venture Capital hinterher. Das belegt die Studie „Anlageverhalten institutioneller Investoren aus Deutschland in Venture Capital„, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erarbeitet wurde. Wesentlicher Grund für die mageren Investitionen sei eine zu geringe Zahl an professionellen deutschen Risikokapitalfonds, die zudem oftmals auch nicht über die eigentlich erforderlichen Investitionsvolumina verfügten, so die Studie.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos mahnt angesichts dieser Ergebnisse: „Risikokapital ist ein ganz wichtiges Instrument, Markteintritt und Wachstum junger innovativer Unternehmen zu finanzieren. Andere Länder sind uns deutlich darin voraus, wie man mit Risikokapital aus jungen Wachstumsunternehmen die Weltmarktführer von morgen macht. Wir müssten unsere Investitionen in Deutschland in diesem Bereich wenigstens verdoppeln, um international mitzuhalten.“

Ein wichtiger Grund für das zu geringe Investitionsvolumen in Risikokapital ist den Ausführungen der Gutachter zufolge die Investitionszurückhaltung großer institutioneller Investoren in Deutschland (Versicherungen, Banken, Pensionsfonds, vermögende Privatpersonen, Dachfonds) in den letzten Jahren, die auch manche ausländischen Investoren vorsichtig werden lassen. Gerade Versicherungen haben ihr Risikokapitalengagement in den letzten Jahren stark zurückgeführt. Hierfür sind insbesondere die aus Sicht der Investoren unerfüllten Renditeerwartungen verantwortlich, aber auch die Risikoeinschätzung dieser Anlageklasse sowie steuerliche Unsicherheiten.

Das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen gehe deshalb in die richtige Richtung, lobt Glos die eigene Regierungsarbeit. Die Empfehlung der Gutachter zur Lockerung der Anlagebeschränkungen im Gesetz böten eine gute, fachlich fundierte Grundlage, um noch sinnvolle Änderungen im Zuge der aktuell laufenden parlamentarischen Beratungen berücksichtigen zu können. Deutschland brauche einen international wettbewerbsfähigen steuerrechtlichen Rahmen, um deutsches Risikokapital für institutionelle Anleger attraktiver zu machen. Aber auch die anderen Vorschläge der Gutachter werde das Bundeswirtschaftsministerium intensiv prüfen, so Glos zum Abschluss.

Die Studie steht als Download in einer Kurzform und in einer Langfassung kostenlos per Download zur Verfügung. (BMWi/ml)