Creditreform sieht Insolvenzanfälligkeit weiter schrumpfen

Die deutsche Wirtschaft ist in diesem Jahr robust gestartet. Die Insolvenzanfälligkeit der deutschen Unternehmen hat erneut nachgelassen. Zwar sank der Creditreform-Wirtschaftsindikator gegenüber dem Jahresende 2007 im ersten Quartal 2008 um 0,4 Punkte auf aktuell 11,3 Punkte, aber die Fundamentaldaten der Unternehmen sind weiterhin gefestigt.

Allerdings hat die Unsicherheit über die künftige konjunkturelle Entwicklung zugenommen. Dementsprechend beurteilten die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate merklich zurückhaltender als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Dies deutet auf eine geringere Frühjahrsbelebung als in den beiden Vorjahren hin.

Der Creditreform-Wirtschaftsindikator setzt sich aus den vier Einzelkomponenten Geschäftsklima, Zahlungsverhalten, Bonität und Insolvenzanfälligkeit zusammen.

Die aktuelle Geschäftslage der Betriebe hat sich im ersten Quartal 2008 saisonbedingt abgekühlt. Der Lageindex notiert mit 18,9 Punkten aber über dem Vorjahreswert. Für die kommenden Monate herrscht weitgehend Optimismus vor.

Der Creditreform Risiko Indikator (CRI), das zentrale Maß für das Insolvenzrisiko, erreicht einen Wert von 2,09 (nach 2,11 im Vorquartal). Das heißt, von 10.000 Unternehmen weisen 209 Betriebe ein so genanntes Negativmerkmal auf (zum Beispiel einen massiven Zahlungsverzug oder einen Insolvenzantrag).

In den zurückliegenden Monaten wurde eine bereits überfällige Rechnung von den Unternehmen nach durchschnittlich 12,90 Tagen beglichen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich solche Zahlungsverzögerungen damit um knapp zwei Tage verringert. Die durchschnittliche Bonität der Unternehmen blieb weitgehend unverändert.

Nach wie vor ist die aktuelle Konjunkturlage im Verarbeitenden Gewerbe am besten. Chemieindustrie sowie die Metall- und Elektrobranche wiesen im ersten Quartal 2008 trotz eines leichten Rückgangs die beste Branchenentwicklung auf. Ein kräftiges Plus erzielte der Branchenindikator der Konsumgüterbranche. Dagegen verlief die Konjunkturentwicklung in der Baubranche sowie im Logistik- und Verkehrssektor zu Jahresbeginn sehr schwach. Die entsprechenden Branchenindikatoren rutschten auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr.

(Creditreform/ml)