Ein Spitzenklima für die Weiterbildung bieten die Stadtstaaten Berlin und Hamburg und die Südstaaten Bayern und Baden-Württemberg. Bremen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern hingegen haben die niedrigsten Klimawerte, ergab eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE). Das Weiterbildungsklima erfasst die wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Anbieter von Weiterbildung für die nahe Zukunft sowie die Weiterbildungsanbieterdichte in den Bundesländern.Der daraus errechnete „wbmonitor Klimaindex“ lag Ende 2007 bei +26 (auf einer Skala von -100 bis +100).
Der wirtschaftliche Aufschwung kommt demnach offensichtlich auch auf dem Weiterbildungsektor an, allerdings nicht überall und bei allen in gleichem Maße. So zeigt sich auch in der Weiterbildung ein gewisses, von der Wirtschaftskraft her bekanntes Ost-/West- beziehungsweise Nord-/Süd-Gefälle. Eine geografischen Darstellung der Klimawerte steht im Internet zur Verfügung (siehe auch Grafik oben). Als Stadtstaaten gründen Berlin und Hamburg ihre guten Werte zum Teil auf ihr Einzugsgebiet, das bis in die ländliche Umgebung hineinreicht. Berlin profitiert augenscheinlich darüber hinaus vom „Hauptstadt-Bonus“.
Ein erheblicher Unterschied im Klima zeigt sich zwischen Anbietern beruflicher und allgemeiner Weiterbildung. Das positive Gesamtbild wird von den Einrichtungen geprägt, die berufliche Weiterbildung anbieten. Ihr Klimawert von +30 liegt über dem Durchschnitt. Mit einem Anteil von 56% stellen sie auch die größte Anbietergruppe. Weniger „rosig“ sehen dagegen die Einrichtungen ihre Lage, die ausschließlich allgemeine, politische oder kulturelle Weiterbildung anbieten. Ihr Klimawert liegt bei nur +0,6. Sie stellen mit einem Anteil von 6% allerdings auch die kleinste Teilgruppe. 38% aller Einrichtungen bieten sowohl berufliche als auch allgemeine Weiterbildung an. Ihr Wert mit +20 liegt deutlich näher bei dem der Einrichtungen, die ausschließlich berufliche Weiterbildung anbieten.
Die höchsten Klimawerte weisen private Anbieter mit +34 und selbstständige Trainer mit +37 aus, gefolgt von Fachhochschulen und Einrichtungen der Wirtschaft. Die niedrigsten Werte vermelden Einrichtungen der Kirchen, Gewerkschaften und Volkshochschulen.
Viele Weiterbilder sehen – so das Ergebnis einer früheren wbmonitor-Umfrage – politischen Handlungsbedarf bei der Finanzierung, speziell durch die öffentliche Hand. Dies betrifft offenbar Anbieter allgemeiner Weiterbildung in besonderem Maße und schlägt sich in deren Klimawerten nieder.
Weitere Informationen zu den wbmonitor-Umfragen stehen im Internet zur Verfügung. (idw/ml)