Jahresbericht Lebensmittelüberwachung 2007: Lebensmittelüberwacher beanstanden 129.000 Betriebe

Die Mängel bei der Hygiene und Kennzeichnung von Lebensmittel haben sich 2007 zwar nicht verschlechtert – obwohl die Kontrollbesuche in den letzten sechs Jahren um rund 8 % reduziert wurden – aber die Zahl der Beanstandungen war damit wieder relativ hoch: Fast jeder vierte Betrieb, der im Jahr 2007 kontrolliert wurde, fiel auf. Das ergab der Jahresbericht Lebensmittelüberwachung 2007 des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Rund 18 % der kontrollierten Betriebe verstießen 2007 gegen Hygienebestimmungen, 6 % hatten ihre Produkte mangelhaft gekennzeichnet oder irreführend beworben oder verpackt. Die betrieblichen Eigenkontrollen wurden in rund 7 % der Betriebe beanstandet.

Die Überwachungsbehörden in den Bundesländern führten 2007 insgesamt etwas über eine Million Kontrollen in 562.047 Betrieben durch. Dabei wurde knapp die Hälfte aller Betriebe kontrolliert, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten, handeln, lagern, transportieren oder verkaufen.

Neben der Kontrolle von Betrieben nehmen die Untersuchungsbehörden der Länder auch Lebensmittelproben. Von den im vergangenen Jahr untersuchten gut 400.000 Proben wurden durchschnittlich rund 15 % beanstandet. Der Anteil der beanstandeten Proben ist damit seit 2002 praktisch gleich geblieben. Mängel in der Mikrobiologie, in der Zusammensetzung, durch Verunreinigungen und andere Verstöße führten bei Fleisch, Wild, Geflügel und Wurst mit rund 12 % zu einem hohen Anteil von Beanstandungen. Auch Fette und Öle waren mit rund 11 % sowie Eis und Desserts mit rund 9 % häufig zu beanstanden. Mängel in der Mikrobiologie, andere Verunreinigungen und Verstöße im Hinblick auf die Zusammensetzung führten bei rund 9 % der Nüsse und Knabberwaren sowie bei rund 8 % der Milch und Milchprodukte zu Beanstandungen.

Etwa die Hälfte der Beanstandungen durch die Lebensmittelüberwachungsbehörden ging auf falsche, mangelhafte oder irreführende Kennzeichnung bzw. Aufmachung von Lebensmitteln zurück. Fast jede sechste beanstandete Probe war verdorben oder enthielt krankheitserregende Keime. 10 % der beanstandeten Proben wiesen Verunreinigungen durch Rückstände wie Pflanzenschutzmittel, Kontaminanten wie Acrylamid oder Fremdkörper wie Sand oder Glassplitter auf. In 17 % der beanstandeten Proben entsprach die Zusammensetzung der Lebensmittel nicht den Vorschriften.

Weitere Detailergebnisse des Jahresberichts bietet die Website des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. (idw/ml)