Import- und Exportpreise fallen im Rekordtempo

Der Index der Einfuhrpreise lag im Oktober 2008 um 2,9% über dem Vorjahresstand. Damit erreicht die Teuerungsrate bei Importen ein Jahrestief. Noch im August und September lag die jährliche Teuerung bei 9,3 bzw. 7,6%. Auch die Veränderung gegenüber dem Vormonat ist mit -3,6% ein Rekord. Noch nie wurde nach Auskunft des Statistischen Bundesamts bei den Importpreisen ein derart starker Preisrückgang innerhalb eines Monats verzeichnet.

Der Rückgang der Importpreise ist vor allem auf die fallenden Preisen im Energiesektor (-15,8% zum Vormonat) und bei den Rohstoffen (-13,0% gegenüber September 2008) zurückzuführen.

Gegenüber September 2008 verbilligten sich Erdöl- und Mineralölimporte um 24,8% beziehungsweise 20,8%, was zu Jahresveränderungsraten bei rohem Erdöl von -6,0% und bei Mineralölerzeugnissen von -3,0% führte. Auch die Preise für Steinkohle sanken gegenüber dem Vormonat (-3,3%). Gegenüber dem Vorjahresmonat war ein Anstieg von 76,4% zu verzeichnen. Nur Erdgas wurde auf dem Energiesektor auch im Vormonatsvergleich teurer (+4,5%). Gegenüber dem Vorjahresmonat kostete es 60,0% mehr. Die Jahresveränderungsrate für den gesamten Energiebereich betrug +10,3%. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Oktober 2008 um 4,1% über dem Stand von Oktober 2007 (gegenüber September 2008: -0,2%).

Bei den Rohstoffen waren insbesondere Nicht-Eisen-Metallerze gegenüber September 2008 billiger (-12,1%), im Vergleich zu Oktober 2007 sanken die Preise hier um 13,6%. Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug verbilligten sich um 8,7% gegenüber dem Vormonat und um 19,7% gegenüber dem Vorjahr. Preisreduzierungen im Vergleich zu September 2008 gab es insbesondere für Rohkupfer (-22,9%, Veränderung zu Oktober 2007: -33,5%) und Rohnickel (-20,6%, Veränderung zu Oktober 2007: -53,2%). Auch Blei, Zink und Zinn konnten günstiger importiert werden (-7,5%, Veränderung zu Oktober 2007: -39,4%).

Im Gegensatz zu den Nicht-Eisen-Metallerzen verteuerte sich importiertes Eisenerz im Oktober 2008 gegenüber dem Vormonat um 9,4%, gegenüber dem Vorjahresmonat um 82,3%. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen verbilligten sich gegenüber September 2008 (-4,1%), der Index lag aber um 12,1% über dem Stand des Vorjahresmonats.

Im Nahrungsmittelsektor fielen die Preise für Getreide gegenüber dem Vormonat (-7,8% wie gegenüber dem Vorjahresmonat (-26,5%). Rohkaffee war im Vormonatsvergleich um 4,7% billiger und wurde damit um 0,2% günstiger importiert als noch ein Jahr zuvor. Auch die Preise für Rohkakao sanken im Vergleich zu September 2008 (-7,0%), wiesen aber gegenüber dem Vorjahr noch ein Plus von 24,2% auf. Schweine- und Rindfleisch waren seit dem letzten Monat ebenfalls günstiger zu haben (-1,8% beziehungsweise -1,5%), gegenüber Oktober 2007 verteuerten sie sich aber um 14,9% (Schweinefleisch) und 13,0% (Rindfleisch).

Der Index der Ausfuhrpreise notierte im Oktober 2008 um 2,0% höher als im Vorjahr. Wie beim Import lag die Jahresteuerungsrate auch im Export in den letzten beiden Monaten deutlich höher als im Oktober (September: 2,8%; August: 2,9%). Gegenüber September 2008 sank der Ausfuhrpreisindex um 0,7% und damit so stark wie seit über 40 Jahren nicht mehr.

(Statistisches Bundesamt/ml) ENGLISH