Extreme Preisentwicklungen im Außenhandel

Seit 2001 gab es im Importgeschäft keinen derart starken Preisrückgang wie im Dezember: Der Index der Einfuhrpreise lag im Dezember 2008 um 5,1% unter dem Vorjahresstand. Allein gegenüber dem Vormonat November sank der Einfuhrpreisindex um 4,0%. Die Entwicklung im Export ist damit verglichen eher gering, dafür aber historisch: Der Index der Ausfuhrpreise blieb im Dezember 2008 gegenüber Dezember 2007 zwar gleich, gegenüber dem November sank er aber um 1,0%. Seit der ersten Berechnung 1962 wurde im Export kein derartiger Preisrückgang verzeichnet.Der Preisrückgang im Import gegenüber Dezember 2007 ist vor allem auf die gesunkenen Preise für importierte Energieträger (-24,4%) zurückzuführen. Gegenüber November 2008 sanken die Preise um 15,6%. Die Preise für Rohöl gaben im Vorjahresvergleich um 46,4%, gegenüber dem Vormonat um 24,1% nach. Damit erreichten die Preise den niedrigsten Stand seit Februar 2005. Mineralölerzeugnisse verbilligten sich gegenüber Dezember 2007 um 45,9% und waren so preiswert wie seit Januar 2005 nicht mehr. Gegenüber dem Vormonat betrug der Preisrückgang 25,4%. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Dezember 2008 um 1,4% über dem Stand von Dezember 2007 und 1,7% unter dem des Vormonats November.

Erdgas war zwar weiterhin mit einem Plus von 46,0% erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Gegenüber November 2008 wurden Erdgasimporte jedoch um -2,2% billiger. Auch das Preisniveau für Steinkohle lag trotz der in den letzten zwei Monaten gesunkenen Preise wesentlich höher als im Dezember 2007 (+ 37,3%). Gegenüber November 2008 verbilligten sich die Steinkohleimporte allerdings erheblich (-13,7%).

Bei den Rohstoffen waren insbesondere Nicht-Eisen-Metallerze gegenüber Dezember 2007 billiger (-32,1%), im Vergleich zu November 2008 sanken die Preise hier um 12,9%.

Im Gegensatz zu den Nicht-Eisen-Metallerzen hatte sich Eisenerz im Jahresverlauf ständig verteuert, was im Dezember 2008 zu einer Veränderung von +77,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat führte. Gegenüber November 2008 wurden Nicht-Eisen-Metallerze erstmals seit über einem Jahr wieder günstiger (-6,6%).

Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug verbilligten sich um 26,6% gegenüber dem Vorjahresmonat und um 8,5% gegenüber dem Vormonat.

Im Nahrungsmittelsektor fielen die Preise für Getreide gegenüber dem Vorjahresmonat um 35,2%, gegenüber dem Vormonat um 3,5%. Schweine- und Rindfleisch wiesen nach wie vor Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr auf (+7,8% und +6,3%), verbilligten sich aber im Vergleich zum Vormonat um 4,2% (Schweinefleisch) und 2,0% (Rindfleisch). Rohkaffee wies im Dezember eine Preissteigerung von nur noch 0,4% auf, nachdem er gegenüber November 2008 wieder preiswerter eingekauft werden konnte (-5,6%). Rohkakao blieb weiterhin teuer. Die Preise für importierten Kakao erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 31,0% und um 5,0% gegenüber November 2008. (Statistisches Bundesamt/ml)