Weitere Auftragsrückgänge für EU-Industrie

Auch im Dezember 2008 haben die Auftragseingänge für die Industrie stark nachgelassen. Gegenüber dem Vormonat ging der Index in der Eurozone (EZ15) um 5,2% und in der EU27 sogar um 6,4% zurück. Zwar entschleunigte sich der Rückgang in der Eurozone leicht (November: -5,4%), in der EU27 fiel der Index dafür umso rasanter (November: -5,1%). Im Vergleich zum Dezember 2007 nahm der Index in der Eurozone um 22,3% und in der EU27 um 23,3% ab.

Nimmt man die tendenziell unbeständigeren Bereiche Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau aus der Berechnung heraus, so fielen die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat in der Eurozone um 4,7% und in der EU27 um 6,4%. Verglichen mit dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang 22,1% bzw. 21,2%.

Im Durchschnitt des Jahres 2008 war der Index der Auftragseingänge in der Industrie in der Eurozone um 5,0% und in der EU27 um 4,9% niedriger als im Vorjahresdurchschnitt.

Bei den genannten Werten handel es sich um Schätzungen des Statistischen Amts der Europäischen Gemeinschaften, Eurostat.

Monatliche Veränderungen

Im Vergleich zum Vormonat fielen im Dezember 2008 die Auftragseingänge für Textil- und Bekleidungsgewerbe in der Eurozone um 0,5% und in der EU27 um 0,4%. Elektrische und elektronische Erzeugnisse verzeichneten einen Rückgang von 1,7% bzw. 3,2%. Die Aufträge für die chemische Industrie nahmen in der Eurozone um 4,3% und in der EU27 um 5,3% ab. Der Index für Fahrzeugbau wies einen Rückgang von 4,6% bzw. 6,1% auf. Der Index für Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen sank um 10,1% in der Eurozone und um 9,2% in der EU27. Die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau verringerten sich um 12,3% bzw. 9,4%.

Soweit bereits Daten vorhanden sind, verzeichneten im Dezember 4 Länder einen Anstieg der Auftragseingänge und 16 einen Rückgang. Zuwächse meldeten Lettland (+5,8%), Griechenland (+2,8%), Frankreich (+1,5%) und Spanien (+0,9%). Die stärksten Rückgänge waren in den Niederlanden (-15,1%), Ungarn (-13,0%), Irland (-12,2%) und der Slowakei (-11,4%) zu beobachten.

Jährliche Veränderungen

Im Vergleich zum Dezember 2007 fielen im Dezember 2008 die Auftragseingänge für Textil- und Bekleidungsgewerbe in der Eurozone um 6,5% und in der EU27 um 5,8%. Die chemische Industrie verzeichnete einen Rückgang um 12,5% bzw. 12,1%. Die elektrischen und elektronischen Erzeugnisse nahmen um 13,8% in der Eurozone und um 14,8% in der EU27 ab. Der Index für Maschinen- und Anlagenbau sank um 25,8% bzw. 23,5%. Die Auftragseingänge für Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen verringerten sich in der Eurozone um 26,3% und in der EU27 um 23,9%. Der Index für Fahrzeugbau wies einen Rückgang von 35,1% bzw. 37,0% auf.

(Eurostat/ml) ENGLISH