Todsünden der Unternehmens-PR

Das Beratungsunternehmen Faktenkontor und der Nachrichtendienst news aktuell haben für den „Medien-Trendmonitor 2009“ knapp 2300 Journalisten gefragt, was sie am meisten nervt. Die Spitzenreiter waren – weit vor Arbeitsüberlastung, Terminstress, Leistungsdruck und dem Bedeutungsverlust durch das Internet – „nervende PR-Leute“, „auskunftsfaule Pressestellen“ und „Pflichtartikel über langweilige Themen“. Zumindest die beiden ersten Stressfaktoren sind in aller Regel auf direkte Anweisungen der Unternehmen an ihre PR-Agenturen und Presseverantwortlichen zurückzuführen.Das Ansinnen an Agenturen und interne PR-Verantwortliche, Journalisten besonders aggressiv von den „einmaligen Werten“ der eigenen Produkte und Dienstleistungen zu überzeugen, ist deshalb ebenso schädlich für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit, wie die von Unternehmen besonders in Krisenzeiten gerne praktizierte übertriebene Zurückhaltung gegenüber den Medien.

Auch uninteressante Pflichtthemen sind häufig das Ergebnis einer direkten oder indirekten Verknüpfungen von Anzeigenaufträgen mit journalistischer Berichterstattung. Derartige Ansinnen von Unternehmen mögen zwar in den Anzeigenabteilungen der Verlage und Sender noch mit einem Achselzucken hingenommen werden. Die Journalisten am Ende der Kette zwingt sie aber zur beruflichen Selbstverleugnung. Das Ergebnis: eine unter dem Strich besonders erfolglose Form der Medienbetreuung.

Der Trend in der Unternehmens-PR geht deshalb in letzter Zeit in eine andere Richtung: Kluge Unternehmen setzen lieber auf die Kraft sachlicher und partnerschaftlicher Informationen, die den Konsumenten der Medien echten Nutzen oder echten Nachrichtenwert bieten. Eine solche PR ist zwar weniger planbar als eine Anzeigenkampagne mit Zwangsbegleitung oder eine agressive Drückerkampagne, dafür aber deutlich krisenfester, nachhaltiger und authentischer.

Die komplette Studie ist kostenpflichtig bei Faktenkontor erhältlich. (ml)