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Weniger Risiko beim Kauf einer Eigentumswohnung

Ein Gutachten des IFQ-Instituts der Universität Witten/Herdecke für die Bundesnotarkammer öffnet den Weg zu einer neuen und für den Verbraucher sichereren Zahlungsweise beim Kauf einer Eigentumswohnung. „Meine Studie zeigt, dass, anders als bisher, Erwerber nicht mehr unbedingt in Vorkasse treten müssen“, versichert der Autor der Studie, Prof. Dr. Michael Westendorff . Bisher mussten Käufer an den Bauträger „Zug um Zug“ bezahlen, also in mehreren Teilen – etwa bei Baubeginn, zum Richtfest und bei Fertigstellung. Dennoch wurden sie erst nach der letzten Zahlung per Gesetz Eigentümer. Trat beim Bauträger eine Insolvenz ein, gingen für die Käufer oft Geld und Bauobjekt verloren.Die bisherige Praxis sei deshalb wenig verbraucherfreundlich. Das sollte die Studie zum Gutachten ändern, verriet Westendorf den Ursprung seines Auftrages. In seinen Augen sei es am vertretbarsten, wenn die Kunden beim Bauträger nicht mehr in Vorkasse treten müssen, so Westendorf weiter. In der Vergangenheit hätten die hohen Zinsen, die die Banken verlangten, diesen Weg verhindert. Die Banken hätten das Risiko bisher für die Bauträger als sehr hoch eingestuft, heute seien aber viele schwarze Schafe schlicht pleite und die Branche hoch professionell organisiert. „Allerdings müsste der Käufer einer Eigentumswohnung z.B. mit einer Bürgschaft garantieren, dass er nicht mitten im Bau einfach abspringt“, erläutert Westendorf sein Modell weiter. Das schütze den Bauträger davor, dass ein Käufer es sich ohne Konsequenzen anders überlegt.

Die Kosten für eine solche Änderung der Sicherheiten seien kaum höher als die bisherigen: Bezogen auf ein Durchschnittsobjekt von 205.000 Euro entstehen nach der Studie von Prof. Westendorf zwischen 700 und 1240 Euro Mehrkosten für den Verbraucher. „Der trägt damit aber nicht mehr das Risiko am Ende mit ganz leeren Händen da zu stehen“, rechtfertigt Westendorf seine jetzt vorgeschlagene Neuregelung der Sicherheiten beim Kauf einer Eigentumswohnung.

Prof. Dr. Michael Westendorf leitet an der Universität Witten/Herdecke das Institut für Finanzmarktforschung und Qualitätssicherung. Er ist als renommierter Gutachter in zahlreichen Gerichtsverfahren tätig und der erste in Nordrhein-Westfalen öffentlich bestellte und vereidigte Gutachter auf dem Gebiet der Immobilienfinanzierung. (idw/ml)