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Macht die Krise Deutschland gerechter?

Eine Mehrheit von 71 % der Deutschen glaubt nicht, dass die Krise den Deutschen mehr Gerechtigkeit bringen werde. Das ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Im Osten Deutschlands liegt der Prozentsatz der Zweifler sogar noch etwas höher. Hier glauben mehr als drei Viertel der Befragten nicht an positive Veränderungen. Immerhin sind fast 30 % optimistischer. Sie halten es für möglich, dass die Krise mit Blick auf die Gerechtigkeit im Land auch Chancen birgt. Generell äußerten sich Frauen etwas optimistischer als Männer.Dass es in Deutschland derzeit im Großen und Ganzen gerecht zugeht, findet ein Viertel der Befragten. Die Mehrheit von 75 % kann sich dieser Haltung jedoch nicht anschließen. Im Osten fühlen sich die Menschen etwas stärker benachteiligt; der Wert derer, die finden, dass es in Deutschland gerecht zugeht, liegt hier bei 17 %. Die Höhe des eigenen Einkommens spielt dabei kaum eine Rolle. Bei vergleichsweise niedrigem Einkommen bis 1499 Euro gaben mehr als 77 % an, Deutschland ungerecht zu finden. Bei einem Einkommen bis zu 3499 Euro lag der Wert mit 76,6 % jedoch fast ebenso hoch.

Auf die Frage nach der persönlichen Situation fällt das Bild positiver aus. Gut die Hälfte der Befragten gab an, mit Blick auf die eigene Ausbildung und den Beruf gerechte Startchancen gehabt zu haben oder aktuell noch zu haben. Je jünger die Befragten, desto benachteiligter fühlen sie sich. Empfinden in der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen mehr als 57 % ihre Startchancen im Nachhinein als gerecht, sinkt dieser Wert bei den 20- bis 39-Jährigen auf unter 50 %. Befragte bis 19 Jahre gaben nur zu 42 % an, von gerechten Startchancen zu profitieren. Insgesamt fühlen sich Frauen hier etwas benachteiligter als Männer.

Die Umfrage ist Teil der einmal pro Monat den Bundesbürgern gestellten „Frage des Monats“ des Nürnberger Markforschungsinstituts GfK und der Zeitung „Welt am Sonntag„. Befragt werden jeweils rund 1000 Männer und Frauen ab 14 Jahren.

(GfK/ml)