4,7 Prozent Umsatzschwund im Handwerk

Das erste Quartal 2009 war für das Handwerk alles andere als golden. Die Umsätze lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamts im zulassungspflichtigen Handwerk 4,7 % niedriger als im ersten Quartal des letzten Jahres. Auch die Beschäftigtenzahlen gingen in diesem Zeitraum zurück, wenngleich mit einem Minus von 1,3 % deutlich geringer. Den größten Umsatzrückgang erlitt mit -16,5 % das Bauhauptgewerbe.Fast unverändert blieb der Umsatz im Lebensmittelgewerbe (-0,1 %). Höhere Umsätze gab es im ersten Vierteljahr 2009 im Kraftfahrzeuggewerbe (+4,2 %) und im Gesundheitsgewerbe (+0,5 %). Insgesamt meldeten das Bauhauptgewerbe, das Ausbaugewerbe, die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sowie die Handwerke für den privaten Bedarf Umsatzrückgänge.

Arbeitsplätze abgebaut wurden im Bauhauptgewerbe, im Ausbaugewerbe, in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, im Kraftfahrzeuggewerbe sowie in den Handwerken für den privaten Bedarf. Im Kraftfahrzeuggewerbe war der Personalrückgang mit -3,2 % am stärksten. Im Gesundheitsgewerbe stagnierte die Beschäftigung nahezu (0,1 %). Neue Arbeitsplätze entstanden lediglich im Lebensmittelgewerbe (+0,4 %).

Zu den aktuelle Zahlen des Bundesamtes erklärte heute Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Wirtschaftsgruppe Handwerk werde im Jahr 2009 positiver abschneiden als die Gesamtwirtschaft. Der ZDH bekräftige seine Prognose von rund 2 % Umsatzminus und einem leichten Beschäftigungsverlust von 25.000 bis 40.000 Beschäftigten für das Gesamtjahr.

Kentzler weiter: „Die heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das erste Quartal bestätigen unsere Erwartungen. Der zweistellige Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe zu Jahresbeginn ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund des langen und harten Winters über mehrere Wochen hinweg kaum gearbeitet werden konnte.“ Kentzler ist sich aber sicher, die Situation habe sich auch aufgrund der Aufträge der Öffentlichen Hand aus dem Konjunkturpaket verbessert. Probleme hätten aber weiterhin die vom fehlenden Export betroffenen industriellen Zulieferer und Dienstleister. Die anderen Handwerksbereiche melden laut ZDH eine weitgehend stabile Konjunktur.

(Statistisches Bundesamt/ZDH/ml)