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DIW-Konjunkturbarometer: Deutsche Wirtschaft holt im dritten Quartal stark auf

Die deutsche Wirtschaftsleistung lag im dritten Quartal um voraussichtlich 0,8 % über dem Vorquartalswert, wie aus dem heute veröffentlichten Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hervorgeht – eine Bestätigung für die zahlreichen positiven Einschätzungen der letzten Monate, zumal in den Berechnungen des DIW bereits reale Pro­duk­tions­kenn­zah­len enthalten sind. Damit konnte die Wirtschaft seit dem Tiefstand im Frühjahr um gut 1 % zulegen. Allerdings liegt die Wirtschaftsleistung damit immer noch knapp 5 % unter dem Vorjahresniveau.Die Wertschöpfung im Produzierenden Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) dürfte nach Angaben des DIW mit einem Zuwachs von 2,5 % noch etwas kräftiger ausfallen als bislang erwartet. Die Produktion von Vorleistungsgütern trägt am stärksten zu dieser Entwicklung bei, während sich für die Hersteller von Investitionsgütern eher eine Stagnation und für die Konsumgüterindustrie ein weiterer Rückgang abzeichnet.

Insgesamt würden die Industriesektoren bei dieser Expansionsrate gut zwei Jahre benötigen, um den derzeitigen Produktionsrückstand gegenüber dem Vorkrisenniveau aufzuholen. Der tatsächliche Zeitbedarf dürfte nach Einschätzung der DIW-Experten aber höher liegen, da nicht anzunehmen ist, dass die derzeit rasante Aufholjagd das Tempo halten kann.

Für die Bauwirtschaft rechnet das Berliner Institut mit einem leichten Plus von 0,4 % anstelle der bisher prognostizierten leichten Schrumpfung. Entscheidend seien hierfür öffentliche Investitionsimpulse, die die stagnierende beziehungsweise rückläufige Entwicklung im Wohn- und Wirtschaftsbau wettmachen.

Der Zuwachs im Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr fällt mit voraussichtlich 0,2 % etwas geringer aus als noch im Vormonat geschätzt. Belastend wirkt sich laut DIW hierbei insbesondere die Entwicklung im Einzel- und Kraftfahrzeughandel aus. Die Einschätzung der übrigen Dienstleistungszweige habe sich jedoch nicht geändert, lassen die Berliner Experten wissen. Es werde weiterhin mit einem Zuwachs von 0,3 % bzw. 0,2 % für die Bereiche Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister beziehungsweise Öffentliche und private Dienstleister gerechnet.

(DIW/ml)