ZEW-Umfrage: Bereiche, in denen die Regierung schnell handeln muss

Steuern und Finanzen sind die mit Abstand wichtigsten Bereiche, in denen die neue Bundesregierung aktiv werden muss. Gleich dahinter folgen das Gesundheitswesen, der Bildungsbereich sowie der Arbeitsmarkt und Soziales. Das sehen zumindest die meisten der 262 Finanzmarktexperten so, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragte.Vor die Entscheidung gestellt, das Feld mit dem derzeit größten Handlungsbedarf für die deutsche Politik zu benennen, waren sich rund 38 % der Experten einig, dass dies nur der Bereich Steuern und Finanzen sein könne. Etwa 21 % der Experten geben dagegen weiteren Reformen im Gesundheitswesen oberste Priorität, während Bildung sowie Arbeit und Soziales mit jeweils 13 % gleichauf liegen. So gut wie keiner der Experten räumt derzeit Handlungsfeldern wie beispielsweise Außenpolitik, Verkehr oder Sicherheit einen Platz ganz oben auf der Prioritätenliste ein.

Auch wenn eine eindeutige Mehrheit der befragten Experten Steuern und Finanzen für das wichtigste Handlungsfeld der Regierung hält, stoßen bestimmte Maßnahmen wie etwa die Steuersenkungspläne der neuen Regierung auf Ablehnung. Gut 48 % der Finanzmarktexperten halten Steuersenkungen angesichts der konjunkturellen und finanzpolitischen Lage für nicht sinnvoll. Nur 35 % begrüßen sie. Dennoch sind fast 50 % der Befragten davon überzeugt, dass die neue Koalitionsregierung ihre Steuerversprechen wahr machen wird. Nur knapp 30 % erwarten, dass die Steuern nicht gesenkt werden.

(ZEW/ml)