Arbeitsmarkt im Juni: Arbeitslosigkeit gesunken, Beschäftigung gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni weiter gesunken. Dafür sorgten die Frühjahrsbelebung und die wirtschaftliche Erholung. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Juni um 88.000 auf 3,153 Millionen ab. Sai­son­be­reinigt errechnet sich für den Juni daraus ein Rückgang der Arbeitslosenzahl um 21.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Juni über eine Viertelmillion Arbeitslose weniger (-257.000). Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) liegt unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Damit sind zwar sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Un­ter­be­schäf­tigung höher als in den Monaten vor der Wirtschaftskrise, die Experten der Bundesagentur für Arbeit (BA) erwarteten ur­sprüng­lich aber wegen der Krise deutlich schlechtere Werte.

Neben dem Rückgang der Arbeitslosigkeit ist im Juni auch eine erfreuliche (sai­son­be­rei­ni­gte) Zunahme der Erwerbstätigkeit und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu verzeichnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Er­werbs­tä­ti­gen im Mai saisonbereinigt um 38.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im April saisonbereinigt sogar um 62.000 zugenommen.

Die Zahl der Selbständigen hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die sonstigen Formen der Erwerbstätigkeit – Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten mit Mehr­auf­wands­en­tschä­digung und ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte – haben sich gegenüber dem Vorjahr verringert.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Er­werbs­lo­sig­keit belief sich in Deutschland für den Mai auf 2,90 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,8 Prozent.

Die gemeldeten ungeförderten offenen Stellen nahmen im Juni saisonbereinigt um 6000 zu. Nicht saisonbereinigt gab es im Juni 334.000 gemeldete Stellen für ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, 65.000 mehr als im Juni 2009.

Von Oktober 2009 bis Juni 2010 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt 404.200 Ausbildungsstellen gemeldet. 11.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zu­nah­me resultiert allein aus mehr betrieblichen Stellen (+12.100 auf 388.900; außer­be­trieb­liche: -1.000 auf 15.300). Dies korrespondiert auch mit der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich des DIHK und der Handwerkskammern, die bis Mai etwa auf dem Niveau des Vorjahres lagen. Im Juni waren 144.500 Ausbildungsstellen (+12.000 gegenüber Vorjahr) noch unbesetzt und 195.300 Bewerber (-18.600) zählten als noch unversorgt.

Weitere Daten und Karten der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitslosenquote stehen online zur Verfügung.

(BA/ml)