Transport und Logistik: Intelligenter verpacken, effizienter transportieren

Die Logistikbranche kämpft mit hohen Kosten, die zum großen Teil von den zurück­ge­leg­ten Transportkilometern abhängen. Könnten die Spediteure den Frachtraum besser nut­zen, könnte sie die Zahl der LKW-Kilometer reduzieren und damit die Maut- und Kraft­stoff­kosten, aber auch die Personalkosten senken. Ganz nebenbei würde auch noch die Um­welt­belastung sinken. Eine neue Software des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund verspricht jetzt genau diese Effekte durch eine Verpackungs­op­ti­mierung zu ermöglichen. Dazu stimmt sie Verpackungen von Unternehmen unter Kostengesichtspunkten optimal aufeinander ab.

Die Auswahl eines optimalen Verpackungsspektrums ist durch einen Zielkonflikt geprägt: Einer erhöhten Volumenausnutzung durch eine große Verpackungsvielfalt stehen erhöhte Beschaffungs-, Lager- und Kapitalbindungskosten sowie eine erhöhte Komplexität gegenüber. Die Frage nach einer ganzheitlichen Optimierung von Verpackungsspektren mit der richtigen Anzahl und den richtigen Abmessungen beantwortet nun das vom Fraunhofer IML entwickelte Tool UNIT repac (reduced packaging assortment costs).

Ausgehend von einem Satz bereits existierender Verpackungen berechnet das Programm zufällig erzeugte neue Muster und wählt anhand einer Kostenfunktion die wirtschaftlichsten Verpackungen aus. Durch vielfache Wiederholung dieser Rechenschritte nähert sich die Lösung Schritt für Schritt dem gesuchten Optimum an. Der zentrale Maßstab für die Berechnungen, die Kostenfunktion, lässt sich nach Auskunft der Wissenschaftler leicht an die individuellen Strukturen und Abläufe eines Betriebes anpassen, sodass das Verpackungsspektrum jedes beliebigen Unternehmens optimiert werden kann.

Durch die Optimierung der Verpackungen wird sowohl eine Reduzierung der Variantenvielfalt als auch eine Erhöhung des Volumennutzungsgrades erreicht. Einsparungen im Bereich der verpackungsabhängigen Logistikkosten sind die Folge.

Im konkreten Versuchen konnte der Volumennutzungsgrad eines Spektrums mit 20 Verpackungsvarianten allein durch die Anpassung der Verpackungsabmessungen von 33 % auf 53 % gesteigert werden. Selbst bei einer Verringerung auf 15 Varianten ließ sich der Nutzungsgrad noch auf 48 % verbessern. Diese Ergebnisse führten dazu, dass die Anzahl der erforderlichen Lkw-Fahrten um mehr als ein Viertel reduziert werden konnte.

Genauere Informationen zur Software bietet eine eigens dafür eingerichtete Website des Fraunhofer IML.

(Fraunhofer IML / ml)