Werbemarkt: Bedeutung mobiler Endgeräte als Werbeträger nimmt zu

Handys, Smartphones, Tablet-PCs, Net- und Notebooks spielen als Werbeträger eine immer wichtigere Rolle. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) unter Beschäftigten aus Un­ter­neh­men der digitalen Wirtschaft hervor. Demnach sehen 95 % der Befragten in den nächsten zwei Jahren generell eine größere Bedeutung der mobilen Endgeräte für die Werbewirtschaft. 90 % gehen davon aus, dass Tablet-PCs als Werbemedium immer wichtiger werden.

Im Fokus der Umfrage standen die sogenannten Apps, kleine Anwendungsprogramme, die auf mobilen Endgeräten – in erster Linie auf Smartphones und Tablet-PCs – installiert werden können. Sie erschließen dem Geräteanwender dann z. B. Online-Inhalte von Verlagen und anderen Inhalteanbietern.

Für diese Apps und ihre Inhalte gelten kostenlose Angebote mit Werbefinanzierung als das vielversprechendste Refinanzierungs-Modell – davon gehen mehr als zwei Drittel der Befragten aus. Die Chancen für eine Refinanzierung per Abo-Modell sehen die Befragungsteilnehmer dagegen als erheblich geringer. Allerdings unterscheiden sich die Einschätzungen für die Smartphone-Apps einerseits und die Tablet-PC-Apps andererseits deutlich: So glauben 40 % der Befragten, dass im Bereich der Tablet-PCs sich auch das Abo-Modell rechnen wird, aber nur 20 % sehen dies bei Smartphones so.

Paul Mudter (IP Deutschland), Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises (OVK) im BVDW lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass er die Werbefinanzierung als erfolgversprechender betrachtet: „Seit Jahren stellt die Werbefinanzierung qualitativ hochwertige Inhalte auf Websites wie Nachrichtenportalen und Videoplattformen sicher. Dieses Finanzierungsmodell wird sich auch bei Apps durchsetzen, da es für den Nutzer kostenlos ist und seinen Gewohnheiten entspricht.“

Abo-Modelle habe dennoch gerade im mobilen Bereich eine Chance, glaubt Thomas Mendrina (Axel Springer Media Impact), Leiter des Mobile Advertising Circle (MAC) im BVDW, „denn die grundsätzliche Bereitschaft zur Bezahlung von Angeboten und Services ist vorhanden. Allerdings benötigen kostenpflichtige Inhalte, die über Kanäle wie mobile oder Tablet-PCs bereitgestellt und distribuiert werden, einen wirklichen Mehrwert in Form von Einzigartigkeit oder Exklusivität.“ Für Inhalte, die im stationären oder mobilen Internet kostenfrei erhältlich sind, werde die Werbefinanzierung aber der vielversprechendere Ansatz sein.

Der Befragung zufolge wird die Nachfrage nach mobilen Apps durch Kunden beziehungsweise Unternehmen in den nächsten zwei Jahren entsprechend deutlich zunehmen. Im Bereich der Smartphones sehen dies insgesamt 93 % der Befragten. Bei den Tablet-PCs sind es insgesamt 86 %.

Als vielversprechendster Inhalt für Tablet-PCs sehen 79 % Apps mit Nachrichten- und Informationsbezug. Dicht dahinter folgen mit 77 % Apps mit Spiel- und Unterhaltungsschwerpunkt. Dahinter rangieren TV- und Film-Apps.

(BVDW / ml)