IT-Unternehmen: Höhere Eigenkapitalquote und bessere Ratings

Die Bonität mittelständischer Hightech-Firmen hat sich nach An­ga­ben des Branchenverbands BITKOM verbessert. Diese Aussage stützt sich auf eine Sonderauswertung der KfW-Unternehmens­be­fra­gung 2010. Demnach hat sich die durchschnittliche Eigen­ka­pi­tal­quote der IT-Firmen im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vor­jah­res­zeitraum um 6 Prozentpunkte auf 40 % erhöht. Zudem er­hiel­ten 29 % der befragten IT-Unternehmen eine bessere Ratingnote von ihrer Bank als vor einem Jahr. Parallel dazu sank der Anteil der Unternehmen, deren Rating reduziert wurde, von 28 % im Vorjahr auf nunmehr 17 %.

„Die Bonität der ITK-Unternehmen hat sich nach der Wirtschaftskrise überraschend schnell wieder erholt“, freut sich BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. „Viele Betriebe stärken ihre Finanzkraft, indem sie Gewinne im Unternehmen belassen. Damit reagieren sie auf die anhaltend schwierigen Finanzierungsbedingungen.“

Trotz der besseren Ratings und gelockerten Kreditvergaben für einen wachsenden Teil der Unternehmen ist nicht alles eitel Sonnenschein. Immerhin 11 % der Unternehmen haben immer noch Probleme, überhaupt einen Kredit zu bekommen (Vorjahr: 18 %). „Die bessere Bonität vieler IT-Unternehmen scheint sich noch nicht bei allen Banken herumgesprochen zu haben“, klagt Bonn. Immerhin haben IT-Firmen deutlich weniger Probleme bei der Finanzierung als Unternehmen anderer Branchen. In der deutschen Wirtschaft insgesamt berichten 43 % der Unternehmen über erschwerte Finanzierungsbedingungen.

Die erschwerte Kreditvergabe führen die Unternehmen auf die gestiegenen Anforderungen der Banken zurück. Der Hälfte der befragten IT-Firmen stoßen auf Schwierigkeiten bei der geforderten umfangreichen Dokumentation ihrer geplanten Projekte. 45 % der Unternehmen beklagen, dass die Banken höhere Kreditsicherheiten fordern. 39 % sehen die Offenlegung interner Geschäftszahlen als Hindernis. Nur ein Drittel hat Probleme durch höhere Zinsen.

Sorgen bereitet dem Verband aber auch die zögerliche Investitionsbereitschaft der IT-Unternehmen. Zwar blieb der Anteil der investierenden Firmen mit 72 % im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil. Die pro Unternehmen investierten Summen gingen jedoch zurück. Auch sparen viele ITK-Unternehmen bei Forschung und Entwicklung (F&E). Der Anteil der Unternehmen mit eigenen F&E-Aktivitäten sank von 65 % im Jahr 2009 auf 60 % im laufenden Jahr. „Hier wären zusätzliche Impulse in Form einer steuerlichen Förderung von F&E-Ausgaben dringend notwendig“, mahnt Bonn. Immerhin planen 38 % der ITK-Unternehmen für das laufende Jahr wieder eine Ausweitung ihrer Investitionstätigkeit. Das ist ein deutlich höherer Anteil als im Durchschnitt aller deutschen Unternehmen (28 %).

Die Finanzierungs-Umfrage der KfW Bankengruppe steht als kostenloser Download im Internet bereit.

(BITKOM / ml)