Verbraucherpreise: Im September stabile Preise gegenüber Vormonat

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland verharrte im September nahe­zu unverändert auf dem Stand vom Vormonat August. Lediglich 0,1 % mehr als im August mussten die Verbraucher im Durchschnitt zahlen. Verglichen mit den Preisen im September des letzten Jahres traf die Verbraucher allerdings eine Teuerung von 1,3 %. Damit liegt die Jahresteuerungsrate im September höher als in den beiden Monaten davor (August 2010: +1,0 %; Juli 2010: +1,2 %). Eine höhere Infla­tions­rate wurde zuletzt im November 2008 verzeichnet.

Auch im September 2010 wurde die Inflationsrate vor allem durch die Preisentwicklung bei Energie und bei Nahrungsmitteln geprägt. Energie verteuerte sich im September 2010 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 4,6 %. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im gleichen Zeitraum um 3,0 %. Würde man beide Preistreiber aus dem Anstieg herausrechnen, läge die Inflationsrate im September 2010 nur noch bei +0,7 %.

Bei den Energieprodukten wurde im September 2010 gegenüber September 2009 vor allem ein erheblicher Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+11,6 %) gemessen. Strom wurde gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,2 % teurer, Gas (-3,5 %) sowie Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (-5,5 %) kosteten dagegen weniger als ein Jahr zuvor.

Bei der Teuerung der Nahrungsmittel war im September 2010 neben den höheren Preisen bei den saisonabhängigen Nahrungsmitteln (frisches Obst und Gemüse, frischer Fisch) mit +13,5 % vor allem der starke Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (+16,6 %) auffällig.

Die Preise für Verbrauchs- und Gebrauchsgüter erhöhten sich im Vergleich zum September 2009 überdurchschnittlich um 1,7 %. Mit einem Anstieg um 2,7 % verteuerten sich die Preise für Verbrauchsgüter am stärksten. Die Preisentwicklung bei langlebigen Gebrauchsgütern blieb mit einem Rückgang um 0,2 % hingegen verbraucherfreundlich.

Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um 0,8 %. Aber auch in dieser Gruppe wurden gegenläufige Preisentwicklungen beobachtet (zum Beispiel Nettokaltmieten: +1,1 %; Pauschalreisen: -1,5 %).

Im Vergleich zum Vormonat August blieben die Preise im September 2010 insgesamt nahezu unverändert (-0,1 %). Nach Ende der Ferienzeit verbilligten sich vor allem Beherbergungsdienstleistungen (-9,6 %), Pauschalreisen (-9,1 %) und Flugreisen (-6,4 %). Dagegen mussten die Verbraucher für Bekleidung und Schuhe durchschnittlich 3,6 % mehr ausgeben als im Vormonat.

Bei den Energieprodukten wurde im September 2010 gegenüber dem Vormonat August ein Preisanstieg um 0,4 % beobachtet. Die Nahrungsmittelpreise waren mit -0,1 % im Durchschnitt weitgehend stabil.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im September 2010 um 1,3 % höher als im September 2009. Im Vergleich zum Vormonat August sank der Index um 0,2 %.

(Statistisches Bundesamt / ml)