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Verlage und Buchhandel: 81 Prozent aller jungen Deutschen wollen E-Books

Die Zeichen für den Fall der Bastion des klassischen Buchs auf Papier mehren sich. Die bisherigen Abwehrtaktiken vor allem der mittelständischen Buchverlage und Buchhändler gegen elektronische Bücher versagen zunehmend angesichts eines steigenden Bedarfs in der Bevölkerung. Schon heute glaubt jeder fünfte Deutsche, dass das gedruckte Buch in spätestens zwanzig Jahren tot sein wird. Das ergab eine Umfrage des Branchenverbands BITKOM. Achim Berg, Vizepräsident des BITKOM warnt: „Autoren, Verlage, Groß- und Fachhandel stehen vor einem Umbruch.“ E-Books werden seiner Meinung nach diese Akteure vor sehr grundsätzliche Herausforderungen stellen.

Wie der aktuelle BITKOM-Webmonitor weiter zeigt, ist von den unter 30-Jährigen sogar jeder Dritte der Überzeugung, dass Bücher in Papierform langfristig verschwinden werden. Für den Webmonitor befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa mehr als tausend repräsentativ ausgewählte Deutsche.

Ob es am Ende für gedruckte Bücher wirklich so schlimm kommen wird, sei zwar dahin gestellt. Dass aber sehr viel mehr Menschen Lust auf elektronische Bücher und deren Vorzüge haben, als die Buchverlage und der Buchhandel bisher wahrhaben wollten, ist eine nicht mehr zu leugnende Tatsache und sollte von diesen endlich als Chance begriffen werden, statt als Bedrohung.

Laut Webmonitor zieht bereits heute mehr als die Hälfte der Deutschen den Kauf eines oder mehrerer E-Books in Erwägung (54 %) – und das, obwohl im Kulturbereich von den Akteuren bisher eher Antistimmung gegen E-Books verbreitet wurde.

Mit 86 % am größten ist das Interesse bei Schülern und Studenten. Unter den Berufsgruppen liegen Beamte mit 70 % ebenfalls weit über dem Schnitt. Einen noch deutlicheren Unterschied gibt es zwischen einzelnen Altersgruppen. Während von den jungen Erwachsenen unter 30 Jahren 81 % E-Books kaufen wollen, ist es bei den über 60-Jährigen nicht einmal jeder Dritte. „Wir müssen die Hemmschwellen älterer Menschen gegenüber neuen Technologien abbauen“, so Berg. „Gerade für Ältere sind E-Books besonders gut geeignet. Sie sind handlich, leicht und erlauben unterschiedliche Schriftgrößen und Kontraste.“ Männer und Frauen unterscheiden sich in puncto E-Books im Übrigen nicht.

Im Mittelpunkt des elektronischen Publizierens stehen akademische Literatur und Reisebücher. Jeweils 28 % aller Befragten ziehen in Betracht, ein wissenschaftliches Fachbuch oder einen Reiseführer in elektronischer Form zu erwerben. Dicht dahinter folgen Ratgeber (27 %) und Sachbücher (26 %). Romane und Erzählungen sowie Kinder- und Jugendbücher erhalten mit 14 und 13 % bereits von jedem Siebten Zuspruch.

(BITKOM / ml)